[TGSG] Die schwindende Tradition...

Willst du Posten?

Möchtest du Beitragen? Erstelle ein Konto oder melde dich an!

  • Guten Morgen.


    Es ist irgendwie bedrückend. Das TGSG war mal eine feste Institution (in welchem Form auch immer wir waren), man konnte sich darauf verlassen, dass jeden Tag irgendwer einen aufgemacht hat und man dort wieder über Gott und die Welt diskutieren konnte. Klar, Zeiten ändern sich und den Forenumzug gab es auch und so, aber dass es so in Vergessenheit geraten sollte, ist schon irgendwie bedenklich. Was mir aber fast schon mehr Sorgen bereitet: wenn man so will, ist der TGSG eigentlich gleichzeitig mit dem Azubi-Blog verschwunden. Sagt mir jetzt bloß nicht, dass ihr dass TGSG heimlich schon seit Monaten herunterfahren wolltet, aber es noch extra für die Blogs am Leben gehalten wurde. Tut mir das nicht an.


    Sonst finde ich heraus, wo eure Häuser wohnen und klaue euch alle W-Lan-Router. Und überreiche sie dann zur Sicherungsverwahrung an Stäbchen.



    Weiterhin: Bewerbungen. Grauenhaftes Thema. Hab jetzt welche geschrieben und abgeschickt, aber... um mal die "Obrigkeit des Hauses" zu zitieren: "Eine Bewerbung pro Woche ist zu wenig!" In einem beinahe drohenden Tonfall. Immer wieder traumhaft. Es macht aber auch keinen Spaß, sich durch die tausenden Jobplattformen im Internet zu wühlen. Denn a) sind dort sehr häufig die selben Jobs gelistet und es läuft im Grunde darauf hinaus, dass ich jede Stellenausschreibung drei Mal lese, nur jeweils auf anderen Plattformen und b) sind viele Berufe in Branchen angesiedelt, in denen ich mich einfach nicht sehe. Ja, gut möglich, dass Pharmazie/Medizin gut bezahlt, aber das reizt mich nicht. Oder ich müsste den ganzen Tag Urin- und/oder Blutproben untersuchen. Und das sehe ich eher weniger bei mir.

    Aber hey, ich darf ja nicht wählerisch sein, sonst ende ich ja als Arbeitsloser. Auch wenn das stimmen mag, sehe ich noch nicht ein, direkt all meine Prinzipien über Bord zu werfen und mich auf Stellen zu bewerben, die Schichtarbeit und potentielle Wochenendarbeit haben (kombiniert) in einer Branche, die mich nicht interessiert oder sonstige krude Voraussetzungen stellt. Und selbst wenn explizit mehrjährige Berufserfahrung gewünscht wird, kann man sich ja trotzdem bewerben, das nehmen ja die meisten eh nicht so genau, vor allem, wenn sie sonst niemanden finden.

    Oder, ganz großes Kino: einfach mal das Telefonbuch nehmen und jede (!) Firma der Stadt anrufen und direkt nachfragen, ob sie einen CTA brauchen. Ja. Sicher. Gerade ich mit meiner social anxiety. easiest money of my life. (Wer die Referenz versteht: Kuss auf die Wange von mir.)

    Und das wurde mir wortwörtlich so von "der Obrigkeit" vorgeschlagen. Kein Witz.


    Aber wenn das Wetter sich bisschen bessert, gehe ich vielleicht nachher noch ein paar Mangas kaufen. Zumindest ein kleiner Lichtblick...

    Oh... und ich bin jetzt grün. Sollte man vielleicht noch erwähnen. In diesem Sinne: schönen Tag euch.


    Euer ziemlich demotivierter MVP INoKami

    :happy:

    Seines Zeichens: Leidenschaftlicher Galio-Main, (nicht mehr so!) inkonstanter Konzepte-Schreiber, grundsätzlich verplant, DotA2-Prophet und Teilzeit-Depressiver... also most normal Foren-Admin ever oder so :D


    "Der Wert einer Existenz wird nicht an ihrem potentiell möglichen Aufstrich gemessen." -Bernd das Brot

  • Auch wenn einige Hinweise der Obrigkeit recht fragwürdig sind, haben sie durchaus recht damit, dass eine Bewerbung pro Woche zu wenig ist und das Ideale wie das Umgehen von Schichtarbeit nicht wirklich gut gewählt sind. Viele Firmen haben nun einmal Schichtarbeit, da sie so deutlich länger agieren können als 10 Stunden pro Tag.

    Mit freundlichen Grüßen:

    Amycos Cyrus


    Content Manager des Unterforums "Champion- & Skinkonzepte"

    Moderator


    "Schlagfertigkeit ist das, was einem am nächsten Tag einfällt" - Mark Twain

  • Das Problem ist, ohne diese Ideale, die eigentlich selbstverständliche Dinge wie "gesunder Nachtschlaf, ausreichende Ruhezeiten, planbare Tage" fordern, würden wir in eine Welt abdriften, in der "Firmen" mit ihrem Geld und ihren Mitarbeitern machen könnten was sie wollen.

  • Dem ist nicht zu widersprechen. Und direkt auf Anhieb den Traumjob zu finden ist unwahrscheinlich, dessen bin ich mir bewusst. Trotzdem will ich nicht gleich all meine Wünsche über Bord werfen, nur, um einen Job zu finden. Ich bin bereit, Kompromisse zu machen, keine Frage (und auf die Jobs, wo sich das vereinbaren lässt, bewerbe ich mich auch), aber häufig ist es nicht nur ein Punkt, sondern gleich mehrere, die in Kombination einfach die Stelle für mich als Ganzes unattraktiv machen. Noch sehe ich es nicht ein, mich vollständig der Gnade der Arbeitgeber zu überlassen...


    Oder stelle ich mich zu sehr an? (Und wenn die Antwort Ja lauten sollte... ignoriere ich sie und bewahre mir die Hoffnung, dass es noch nach meinen Vorstellungen laufen könnte^^)

    :happy:

    Seines Zeichens: Leidenschaftlicher Galio-Main, (nicht mehr so!) inkonstanter Konzepte-Schreiber, grundsätzlich verplant, DotA2-Prophet und Teilzeit-Depressiver... also most normal Foren-Admin ever oder so :D


    "Der Wert einer Existenz wird nicht an ihrem potentiell möglichen Aufstrich gemessen." -Bernd das Brot

  • Ich finde es problematisch, dass einem bereits in der Schule das Gefühl vermittelt wird, das Leben bestünde aus dem Job, den man später machen wird. Das mag für einige richtig sein, aber nicht für alle und ist zudem für Kinder und auch Erwachsene ein äußerst schädliches Mindset. Kein Job = kein Leben stimmt einfach nicht, aber wenn man das denkt, hört man auf zu Leben, wenn man keinen Job hat, oder nicht darauf hinarbeitet.


    Congrats an dich, werter Inokami, dass du dies erkannt hast und danach handelst :D

  • Ich glaube, als jemand, der mit 24 noch einmal komplett von neuem beginnt, ist mir durchaus bewusst, dass die Idee kein Job = Kein Leben nicht stimmt. Dennoch habe ich auch schon in schicht arbeiten dürfen und habe mit meiner Schwester und meinem Vater sogar zwei Personen in meiner direkten Nähe, die auf verschiedene Art und Weise Schichtarbeiten. Das Konzept verhindert ja nicht, die Planbarkeit von Tagen. Mein Vater wüsste zum Beispiel schon heute wann er in drei Jahren zur Arbeit müsste obwohl er in Schicht arbeitet.


    Man sollte halt vor allem bei etwas, dass durchaus auch nachweislich nicht wenig Einfluss auf das Leben hat (alleine schon weil Geld viel bestimmt und der Arbeitsplatz einer der zentralsten Räume des sozialen Umfeldes ist) nicht in Pauschalisierung und Tagträumerei verschwinden.


    Zitat von INoKami

    Oder stelle ich mich zu sehr an?

    Natürlich nicht. Ich sage nur, dass es dich nicht weit bringt pauschal Aspekte als unattraktiv abzustempeln, die sich bereits sehr stark verbreitet und etabliert haben. Ich verstehe durchaus, dass du den eigentlichen Inhalt und somit die Firmen abwägst, bei denen du dich bewirbst. (e.g. keine Pharmazie) Aber Aspekte wie Schichtarbeit sind ja nichts Schlimmes. Viele Firmen haben sich halt ein Konzept aus einer Früh- und Spätschicht mit festen Zeiten angelegt. Welche Schicht man wann hat läuft hier nach klaren Regeln, sodass man über Jahre hinweg immer nachvollziehen kann, wann man arbeitet.

    Dass man hier festsetzen kann, dass man beispielsweise auf keine Nachtschicht aus ist oder man feste Schichten haben möchte (im Gegensatz zu flexiblen Schichtsystemen, die man beispielsweise aus dem Handel kennt) ist klar, aber grundsätzlich fast 100% der Angebote mit einem einzigen Argument über Bord zu werfen wird dir nicht viel bringen. (Schon gar nicht wenn man beispielsweise auch noch Aspekte wie den Wohnort o.Ä. in die Kalkulation einbringt, die nun einmal nicht so leicht verändert werden können.)


    Ich finde es problematisch, dass einem bereits in der Schule das Gefühl vermittelt wird, das Leben bestünde aus dem Job, den man später machen wird.

    Im Großen und Ganzen wäre es aber auch falsch zu sagen, dass es nicht so wäre. Abgesehen von der Situation, dass wir immer mehr in einer Gesellschaft der wachsenden laufenden Kosten wie Miete, Strom, Wasser, Gas o.Ä. sind und somit ein festes Einkommen durchaus existenziellen Wert hat, sollte man auch bedenken, dass der Job einen sehr wesentlichen Anteil des Lebens abdeckt. Klassische Arbeitszeiten liegen um die 40 Stunden pro Woche , wobei hier Elemente wie die An- und Abreise noch nicht berücksichtigt sind. Das ist bereits ein Drittel der üblichen 5 Arbeitstage (24 x 5 = 120), wenn wir auch noch großzügig mit 7-8 Stunden Schlaf rechnen, bleiben an den Arbeitstagen nur noch 8,5 Stunden frei in denen wir aber die An- und Abreise haben plus Einkaufe usw. Grundsätzlich ist der Beruf also auch neben der finanziellen Relevanz auch zeitlich ein äußerst bedenkenswertes Objekt innerhalb eines sehr großen Anteils unseres Lebens.


    Bevor man also sagt, dass die Konstruktion Kein Job = Kein Leben nicht stimmt, sollte man sich überlegen, wie man denn die eingebrachten Elemente des Jobs (also zum Beispiel die sichere Deckung des Lebensunterhalts) anders kompensiert und zudem nicht die Möglichkeit verliert doch noch in einen Beruf zu gelangen. (Langzeitarbeitslose sind nun einmal eine der unbeliebtesten Gruppen, wenn es um das Einstellen neuer Mitarbeiter geht)

    Es lohnt sich eher zu sagen, dass man die Berufliche Laufbahn flexibel erhält, man also immer dann den Job wechselt, wenn sich etwas besseres findet, als sich solange hinter Idealen zu verstecken, bis es mit unter zu spät ist.


    ___


    Wie schon gesagt: Ideale und Wünsche zu setzen ist nicht schlecht, jeder macht das, aber auf sie so sehr zu beharren lässt es so erscheinen, als würdest du diesen Punkt in deinem Leben als einen Point of no Return ansehen, indem du möglichst viele deiner Ideale durchsetzen musst, weil es dann kein Zurück mehr gibt. Lass dir gesagt sein, dass ist absoluter Blödsinn. Ideale, die du bei deiner ersten Stelle nicht durchbekommst, kannst du dir durchaus schon in der nahen Zukunft erfüllen.

    Mit freundlichen Grüßen:

    Amycos Cyrus


    Content Manager des Unterforums "Champion- & Skinkonzepte"

    Moderator


    "Schlagfertigkeit ist das, was einem am nächsten Tag einfällt" - Mark Twain

  • Das TGSG war eine Rettung im alten Forum um sein Redebedürfnis zu stillen :D


    Aber hier gibt es einen Chat, PNs und anderen Stuff. Deswegen sind wir ja nicht mehr so darauf angewiesen.


    Ich denke aber ab und zu wird trotzdem noch jemand etwas zu erzählen haben, was viel besser hier reinpasst als in einen Chat ;-;


    Ich denke die Tradition schwindet - aber sie stirbt nicht.


    Was Bewerbungen angeht... puuuh gar kein Nerv für den Mist. Da bin ich auch grade mitten drin. Und ich will vorallem keine Spießerfirma. Es gibt Unternehmen da darf man in der IT nichtmal RADIO HÖREN??? Und da surrender ich ja mal direkt. Dann sollte das Geld auch nicht so shit sein... joa schwierig.


    In der Ausbildung hat man das mit entsetzen betrachtet das mir Geld wichtig ist. Versteh ich nicht so ganz. Die meinten man geht Arbeiten um Spaß dran zu haben.

    Ja da könn die Müllfahrer bestimmt zustimmen x)


    Aber mal for real - man geht doch fürs Geld arbeiten??? Oder macht ihr NUR weil ihr das ganz toll findet?


    Wie auch immer - ganz viel Love

    -Pichu

  • Verstehe beide Seiten. Auf der einen Seite... klar, man arbeitet, um was zu verdienen, aber es ist auch ziemlich von Bedeutung, dass dir die Arbeit Spaß macht. Deswegen hat man ja auch in Branche xy eine Ausbildung gemacht/studiert/whatever

    Wenn es wirklich nur ums Geld gehen würde, hätte ich einfach das gelernt, was mir am meisten einbringt und fertig. Aber wahrscheinlich könnte ich den Job nicht lange machen weil er mir nicht liegt, sterbenslangweilig ist, mir das Themengebiet einfach nicht gefällt usw.

    :happy:

    Seines Zeichens: Leidenschaftlicher Galio-Main, (nicht mehr so!) inkonstanter Konzepte-Schreiber, grundsätzlich verplant, DotA2-Prophet und Teilzeit-Depressiver... also most normal Foren-Admin ever oder so :D


    "Der Wert einer Existenz wird nicht an ihrem potentiell möglichen Aufstrich gemessen." -Bernd das Brot

  • Aber mal for real - man geht doch fürs Geld arbeiten??? Oder macht ihr NUR weil ihr das ganz toll findet?

    Grundsätzlich habe ich mich dazu zwar schon indirekt geäußert, aber ich mache es mal direkt:

    Natürlich arbeitet man für das Geld, aber man verbringt so viel Zeit mit der Arbeit, dass es absoluter Schwachsinn ist einen Job nur des Geldes wegen zu suchen.

    Man sieht das auch schon an deiner Aussage zum Radio in der IT CptPICHU, wenn es dir wirklich nur ums Geld gehen würde, wäre dieses Argument absolut sinnlos.


    Ich würde jedoch sagen, dass Spaß tatsächlich kein Argument sein sollte, wenn es um die Wahl des Arbeitgebers geht, sondern wenn es um die Wahl des Berufes geht. Denn Arbeitgeber können nicht so viel daran ändern, wenn man einen Beruf nur der guten Bezahlung wegen nachgeht. Man wird nun einmal einen Großteil der Arbeitszeit mit den eigentlichen Tätigkeiten des Berufs verbringen.

    Mit freundlichen Grüßen:

    Amycos Cyrus


    Content Manager des Unterforums "Champion- & Skinkonzepte"

    Moderator


    "Schlagfertigkeit ist das, was einem am nächsten Tag einfällt" - Mark Twain

  • Was Bewerbungen angeht... puuuh gar kein Nerv für den Mist.

    Weiterhin: Bewerbungen. Grauenhaftes Thema. Hab jetzt welche geschrieben und abgeschickt, aber...

    Nunja, meiner Meinung nach machen Bewerbungen in dem Moment Spaß, wenn man nicht auf sie angewiesen ist, sich also nicht zwanghaft bewerben "muss", weil man sich z.B. einen neuen Job "gönnen" möchte um etwas neues auszuprobieren.

    Natürlich arbeitet man für das Geld, aber man verbringt so viel Zeit mit der Arbeit, dass es absoluter Schwachsinn ist einen Job nur des Geldes wegen zu suchen.

    Beim ersten Teil stimme ich zu. Je nachdem für was man sich entscheidet kann es jedoch sehr sinnvoll sein einen Job auch NUR des Geldes wegen zu machen - Stichwort FIRE.

  • Das wäre natürlich ein Traum, aber für Otto-Normalbürger quasi unerreichbar^^

    :happy:

    Seines Zeichens: Leidenschaftlicher Galio-Main, (nicht mehr so!) inkonstanter Konzepte-Schreiber, grundsätzlich verplant, DotA2-Prophet und Teilzeit-Depressiver... also most normal Foren-Admin ever oder so :D


    "Der Wert einer Existenz wird nicht an ihrem potentiell möglichen Aufstrich gemessen." -Bernd das Brot

  • Ich kenne nur eine Person, die auf diesem Weg leben konnte und die hat jetzt nicht wirklich ein beneidenswertes Leben führen können. Ich würde einen solchen Weg daher nicht wirklich verfolgen.

    Mit freundlichen Grüßen:

    Amycos Cyrus


    Content Manager des Unterforums "Champion- & Skinkonzepte"

    Moderator


    "Schlagfertigkeit ist das, was einem am nächsten Tag einfällt" - Mark Twain

  • Es steht ja jedem offen ein TGSG zu öffnen. Das Phänomen, dass vergleichsweise beliebte Bereichen des Forums etwas abflachen, bis sie nahe zu nie Verwendung finden, sieht man ja auch in den Forenspielen, die nun nahe zu alle auf Grund gelaufen sind.

    Mit freundlichen Grüßen:

    Amycos Cyrus


    Content Manager des Unterforums "Champion- & Skinkonzepte"

    Moderator


    "Schlagfertigkeit ist das, was einem am nächsten Tag einfällt" - Mark Twain