[Der TGSG-Blog] Geschichten eines Azubis, Tag 321, revolutionär späte Abendausgabe
Mein Gott. Da ist man ein Mal wieder in der Schule wieder jeder andere DeppMensch auch und schon wird man im Internet vermisst. Kann das nicht immer so sein? Das kenn ich ja nicht mal aus dem Reallife...
Der Mai ist immer noch doof zu mir. Die Bahn hat sich heute ihren ersten Ausrutscher erlaubt. Kommentarlose 4 Minuten am Bahnsteig warten. Aber ich hatte noch genug Zeitpuffer, um das zu egalisieren.
Und irgendwie ging es mir wieder nicht so prächtig heute Morgen. Entweder ist des die dumme Atemmakse (wahrscheinlich resultierend in einer mangelhaften Sauerstoffversorgung) oder der Stress nimmt zu. Wurde dann aber halb von der Sekretärin zum Arbeiten gezwungen. Resultat: Demotivation, (immer noch Müdigkeit), heillose Überforderung, Panik und ich war emotional wieder kurz vorm Kollaps. Und ich habe mich spontan für den Weltrekordversuch in der Kategorie "Meiste Herzstillstände innerhalb eines Arbeitstages" angemeldet. Der größte Verursacher war mein Präparat heute: das schäumt nämlich ordentlich auf, wenn es ihm zu heiß wird. Zwar wurde mir das gesagt, aber nicht deutlich genug, und so schäumte es natürlich über in meinen Wasserabscheider. Ist ein Gerät, dass man an seine Apparatur dranklemmt, präferiert unter die Kühlung, damit Wasser (oder andere Flüssigkeiten der Wahl) reintropfen und man sie sammeln oder ablassen kann. Problem hierbei: der Plan ist, dass in diesem Abscheider schon Toluol drin ist, unser Lösungsmittel, und die Idee ist, dass das Wasser (wegen dem Dichteunterschied) da reintropft und Toluol verdrängt, welches in das Reaktionsgemisch fließen soll. Das Problem beim Überkochen ist, dass dabei Toluol mit anderen Komponenten in den Abscheider gelangen. Eine davon ist Wasser (welches wir eigentlich abtrennen sollten, daher der ganze Spaß). Und Wasser und Toluol bilden ein Azeotrop, also ein Gemisch mit einem niedrigerem Siedepunkt als der der einzelnen Komponenten. Und wenn davon etwas in das Reaktionsgemisch gelangt, siedet es sofort, Gas entsteht und damit noch mehr Schaum... ein Teufelskreis. Und wenn der ein Mal in Gang kommt, war´s das. Nicht für das Präparat, aber für deinen Gemütszustand. Wurde auch nicht besser, als der Assistent meinte "Ist bei jedem passiert!" Schön, bringt mir aber nichts! Und dann musste ich die Synthese für die Mittagspause unterbrechen.
Nachmittag war erschreckend entspannt. Synthese lief gut (bis auf die gelegentlichen Jumpscares mit dem Schaum) und auch das Extrahieren danach lief fix und problemlos. So war ich schon 8 Minuten vor dem regulären Schluss mit Aufräumen und Reinigen fertig und der Assistent hat mich einfach so schon früher gehen lassen. Ein bisher ungekannter Luxus. Was hab ich also falsch gemacht...?
Ansonsten ist alles wie immer. Depressionen werde kein Stück besser (weiß nicht... vielleicht hat man das die letzten Tage rausgelesen^^), den ganzen Beziehungskram kapier ich immer noch nicht, weil Single seit plusminus 22 Jahren (die Experten sind sich da nicht ganz einig) und die wenigen Freunde, die ich habe, will ich alle treffen und kann es nicht (und melden tun die sich eh selten genug).
Wie macht ihr das immer eigentlich? Oder bzw. was mache ich falsch? (Oder ist es zu viel verlangt, einfach ein normales Leben zu haben? idk)
Und NMS mag ich eigentlich, aber es ist mir zu schnell zu grindlastig geworden, weswegen meine Motivation für das Spiel gerade etwas abgeflacht ist...