[TGSG] Die LGBTQIA+ Community ist mir zu extrem. (evt. CW)

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  • Ich hab ein bisschen mit mir selbst gehadert ob ich das hier schreiben soll. Das ganze Thema hat mittlerweile ein so toxisches Level erreicht dass es schwer ist auch nur ansatzweise Kritik zu äußern.


    Wie im Titel zu lesen ist bin ich der Meinung dass ein nicht gerade kleiner Teil der LGBTQIA+ Community mittlerweile völlig übertrieben radikal ist.

    Was ich damit meine ist dass fragwürdige und teilweise echt dämliche Meinungen vertreten werden, und zwar auf eine Weise die an Praktiken aus NS-Deutschland erinnert.


    Es hat ja seicht angefangen. Schwule, Lesben und offiziell diagnostizierte Transmenschen fanden sich zusammen und kämpften dafür nicht für Dinge bestraft zu werden für die sie nichts können. Das ist auch denke ich nach wie vor unterstützenswert, keine Frage. Aber in den letzten Jahren hat irgendwie ein Wandel stattgefunden. Auf einmal tauchten überall alle möglichen Sexualitäten, Geschlechter oder auch nicht-Geschlechter auf, es wurden Behauptungen aufgestellt wie dass das biologische und das "mentale" Geschlecht zwei unterschiedliche Dinge wären und die Selbstidentifikation einer Person über den körperlichen Merkmalen steht, Pronomen können auf einmal frei gewählt werden, etc.

    Und falls man irgendwas dagegen sagt oder auch nur kritisch hinterfragt schlägt einem eine regelrechte Hasswelle entgegen.


    Auch Angehörige der Community sind nicht davor geschützt, so wurde der Youtube-Kanal "The Offensive Tranny" vor kurzem komplett gesperrt da der Inhaber Marcus angeblich Hatespeech verbreitet hatte. Das Ding ist aber: Marcus ist ein Transmann und hatte auf seinem Kanal viele Infovideos rund um das Thema Transdasein die sogar echt echt gut und verständlich waren. Allerdings hat er sich mehr als einmal gegen Aussagen aus seiner Community gestellt und gegenargumentiert, was wohl einigen nicht gepasst hat. Das ist nämlich auch das Ding, selbst wenn du der Community angehörst wirst du unverzüglich rausgeworfen und wie ein Verräter behandelt sobald du nicht mehr allem blind zustimmst (Detransitioner können ein Lied davon singen)


    Was mich am massivsten an der ganzen Sache stört ist dass es erfolgreich ist. Dinge wie das Selbstbestimmungsgesetz halte ich für absoluten Käse, aber seine Verfechter sind hartnäckig. Kerle in Perrücke und Kleid kommen ungestört an Orte die eigentlich Frauen vorbehalten sind, seien es jetzt nur Klos oder sogar Frauenhäuser. Oder sie übernehmen gleich deren Jobs. Zwar war die Frauenquote in meinen Augen nie ganz ausgereift, aber sie hat doch garantiert dass Frauen nicht aufgrund sexistischer Vorurteile eines Jobs verwiesen werden für den sie eigentlich alle Qualifikationen erfüllen. Und dann kommen irgendwelche Kerle daher, nennen sich Trans und bekommen die Stelle obwohl sie nicht ein bisschen umoperiert sind? Das ist doch ein massiver Rückschritt.


    Und lasst micht gar nicht erst von Non-binary, Gendersprache und den ganzen Neopronomen anfangen. Ganz ehrlich, ich halte das alles für absolut Banane. Niemand kann sich Pronomen einfach aussuchen und unsere inklusive Sprache ist nicht nur völlig unausgereift sondern auch unbeliebt.


    Eigentlich hatte ich immer eine strikt neutrale Haltung zu dieser Community, so a la "ich halt mich raus wenn du dich raushälst". Aber diese Entwicklungen der letzten Jahre möchte ich nicht einfach so geschehen lassen.

    :thisisfine: Bin meistens ruhig, nur manchmal ein bisschen grummelig.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bamareter ()

  • Sehr Kontroverses Thema, aber du hast es ja Niveauvoll vorgetragen.


    Tatäschlich stimme ich dir in Teilen zu.

    Manches sehe ich aber auch anders.

    Zu der YouTuber-Sache kann ich aber nix sagen, keine Ahnung lol


    Ich erlebe das nicht so extrem wie du - ich bekomm von Radikalen in dieser Sparte tatsächlich fast gar nichts mit. Ich glaube auch, dass das alles nicht so schlimm ist, aber es driftet halt schon irgendwie ins seltsame ab.


    Sein Geschlecht mit Sinnvoller Begründung ändern zu können find ich ok und Sinnvoll.

    Mehr Rechte für Transgender, Homosexuelle und weitere häufig diskriminierte Gruppen finde ich gut und wichtig.

    Auch Gendern finde ich ok, man muss es nicht mögen, aber ich verstehe den Punkt mit dem Respekt undso. Wenn man halt immer Arzt sagt oder Doktor oder Wissenschaftler, gehen die Frauen potenziell schon unter - finde ich ok auch wenn ich Persönlich eher nicht so rede.


    Wo es für mich langsam weird wurde ist mit "Divers". Aufeinmal ist das überall.

    Es gibt sogar Toiletten undso für Diverse. Aber... wer ist das überhaupt??

    Nennt sich überhaupt jemand so? Und warum wurde das überhaupt eingeführt?

    Wenn halb Europa etwas will juckt es keinen, aber wenn sich 2 von 10.000.000 Leuten als Divers bezeichnen werden deswegen alle Stellenanzeigen, viele Geschlechtsspezifischen Einrichtungen und Geschlechterauswahlen überall im Internet geupdatet? What the hell

    Vlt kriege ich auch was überhaupt nicht mit, aber ich verstehe den Sinn von Divers nicht und kenne auch niemanden der das tut, oder sich so nennt.

    Aber gut, auch damit kann ich leben.


    Was ich dann ordentlich unangenehm finde ist, wenn man Geschlechter einfach würfeln kann.

    Von mir aus kannst du dich wie ein Feuerhydrant fühlen, aber deswegen BIST du ja keiner.

    Und die Tatsache das Männer sich einfach wie Frauen fühlen dürfen und dann in Frauenumkleiden rennen (und das passiert!) ist... irgendwie Krank.

    Oder das Männer dadurch im Frauensport dann mitmachen dürfen. Wtf.

    Warum darf man sich seine Pronomen aussuchen?

    Also ich hate jetzt nicht alle Leute die das mögen und machen aber ich versteh den Sinn dahinter nicht.

    Es ist das Geschlecht. Du kannst dir doch nicht aussuchen, was du da unten rumbaumeln hast.

    Ok - kannste schon mit ner Operation. Aber dann ist auch der Punkt erreicht wo ich es völlig ok finde sein Geschlecht zu ändern.


    Was ich auch nicht ganz verstehe ist warum es noch was außer Männlich, Weiblich und Divers geben soll. Oder ist das eher nur so ein Meme?


    Ich bin wirklich kein Hater der Community, nur manche Sachen check ich nicht und ich finde auch, dass das langsam zu viel des Guten wird. Vorallem mit dem Geschlecht aussuchen können ist... weird.


    Ich meine, kann man als nächstes sein Alter würfeln? Oder seine Hautfarbe anders "fühlen"?


    Es ist doch völlig ok, wenn du ein Mann bist, der sich wie eine Frau fühlt oder gerne eine wäre.

    Aber solange es da keine OP oder Hormontherapie gibt, bist du halt faktisch KEINE.

    Das ist ja ne Tatsache oder?


    Das mit Pronomen... najaaa ist ok denke ich, auch wenn ich keine Ahnung habe wie das im Deutschen funktionieren soll.

    ob du jetzt ein he oder ein they sein willst, kannste machen wie du willst xD

    Aber wie geht das im Deutschen? Ist man dann ein "es"? :D Irgendwie cool. Aber auch sehr... komisch.


    Kann auch sein, dass ich langsam alt und verbittert werde.

    Ich möchte nochmal anmerken, dass das hier meine Ansicht ist und man mich sehr gerne aufklären darf/kann/soll. Und ich gönne es auch denjenigen, die das alles gut und toll finden.


    Aber ein bisschen teile ich die Sorge, dass das ganze vlt irgendwann zu crazy wird.

    Wenn man neue Geschlechter released, hilft man ja damit nicht gegen Diskriminierung.

    Man schafft eigentlich nur neue Angriffsfläche.


    Übrigens identifziere ich mich (und habe auch schon immer) als Männlich (he/him) ganz langweilig oder irgendwas. Das kann bedeuten, dass das alles sowieso nicht für mich gedacht ist und ich es deswegen nicht ganz versteh.


    Edit: Falls ich das nicht klar genug gesagt hab, ich mach mir keine Sorgen über Radikalisierung oderso. Gar nicht eigentlich. Ich vermute nur, dass das Ganze bissl übers Ziel hinausschießt. Ich mein, war das alles wirklich so notwendig?

    Man muss halt auch sagen dadurch das ich wegen sowas weder unterdrücke, noch unterdrückt wurde hab ich halt wohl auch einfach nicht das nötige Wissen.


    Erläuterung zu "übers Ziel hinausschießen": Es kann ja nicht der Sinn sein, dass Männer sich Frauen nennen dürfen und dann einfach in Frauenumkleiden dürfen. Welche Diskriminierung unterdrückt das? Das geht halt zu weit finde ich.

    __________________________________________


    Mich würden weitere Meinungen dazu interessieren.

    Bleibt Sachlich, bleibt Anständig und Kein Beef hier sonst hau ich euch weg >:)

    Bei sowas kann es schwer sein, auf nem guten Austausch zu bleiben aber ich denke wir schaffen das.


    Regenbogen-Grüße,

    -Mäuschen

  • Guten Abend liebe Damen und Herren und alle diejenigen, die sich als beides oder keines von beiden sehen,


    an dieser Stelle ist es wohl an der Zeit für mich auch mal meine Sicht zum Thema zu präsentieren.

    Und da ist es für eine sinnvolle Herangehensweise empfinde, werde ich das hier zu einem subjektiven Infopost machen.

    Einleitung: LGBTQIA+ - Was heißt das eigentlich?

    Zu Beginn will ich mal einen ersten Verdacht dazu äußern, warum sich viele Leute an dem Thema stören. Und dieser Verdacht liegt darin, dass das Thema in sehr vielen Fachgebieten gleichzeitig lebt. Ob Philosophie, Biologie, Genetik, Psychologie, Soziologie, ... Die Liste ist lang und länger. Es geht sogar so weit, dass diejenigen, die dieses fast schon zum Slogan gewordene Kürzel "LGBTQIA+" nicht einmal bemerken, dass sie es damit nicht wirklich besser machen, denn jetzt mal ganz im ernst: Wer von uns weiß beispielsweise was queer heißen soll?


    Nun dann also erst einmal zum lustigen Buchstabenübersetzen und parallelem fragen und hinterfragen von Fragwürdigkeiten aller Art.

    • L wie Lesbian:
      Na dass ist noch nicht so schwer. Hier finden sich also die homosexuellen Damen wieder.
    • G wie Gay:
      Selbes Spiel für die Herren der Schöpfung.
    • B wie Bisexual:
      Okay, hier wird es schon etwas kniffelig, denn was soll Bisexualität jetzt im Allgemeinen heißen? Natürlich ist uns dass alles irgendwie klar (Homo- und Heterosexualität zugleich), aber wir werden gleich noch weitere Aussagen sehen, und rein syntaktisch steht da nur die Vorsilbe für zwei vor der Sexualität.
    • T wie Transsexual bzw. Transgender:
      Hier wird es ein wenig interessanter, denn dieser Begriff ist ja eigentlich keine Aussagen auf die Sexualität der bezeichneten Personen, sondern auf ihr geschlechtsspezifisches Selbstverständnis. Wir fangen also an mit zweierlei Maß zu messen.^^
    • Q wie Queer:
      Nun kommen wir zum Elefant im Raum und ich zitiere hier gerne die kurze Aussage, die Google einem dazu gibt:
      "Queer wird häufig als Sammelbegriff für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen verwendet. Als Selbstbezeichnung wird er aber oft auch benutzt, um eine Identität, jenseits von Kategorien wie „Mann“ und „Frau“ oder „heterosexuell“ und „lesbisch“/ „schwul“ zu bezeichnen."
      Wir haben hier also den heiligen Gral der Verwirrung, denn auf der einen Seite ist Queer = LGBTQIA+, auf der nächsten Seite ist es eine Begriff der das Nomen für diejenigen mit "divers" als Geschlechtsbezeichnung, und als letztes ist es jenseits von hetero- und homosexuell?
      => Hier ist etwas sehr sehr schief gegangen, aber dazu später mehr
    • I wie Intersexual:
      Na schon mal jemanden Intersexuellen gesehen? ... Rein formal steckt hier auch eine unangepasste Mehrfachbezeichnung hinter, aber ganz so schlimm ist es nicht, denn das reproduktive und genetische Geschlecht werden oft nicht unterschieden. Mit diesem Geschlecht werden also sowohl Personen mit Trisomie-23 (XXY) bezeichnet, als auch Personen, die primäre/sekundäre Geschlechtsmerkmale beider reproduktiven Geschlechter besitzen.
      Sie sind damit also tatsächlich weder das eine noch das andere, sondern "zwischen" den Geschlechtern.
    • A wie Asexual:
      Ja wer aufgepasst hat, der weiß, was jetzt noch fehlt. Als asexuell bezeichnet man diejenigen Personen, die keine sexuelle Attraktion zu anderen Personen aufbauen (können) und damit tatsächlich über keine sexuelle Orientierung verfügen.
    • + wie "was sonst noch fehlt"
      Was sich hier versteckt ist wirklich viel, aber dazu später mehr. Aber ich kann ja schon ein paar Begriffe fallen lassen: Pansexualität, Objektophilie und Zoophilie, würden beispielsweise unter diesen Punkt fallen.

    Queer - Die Vielschichtigkeit der indiviuellen Geschlechtsidentität

    Wie dem findigen Leser bereits aufgefallen ist, scheint das Geschlecht sich irgendwie auf verschiedenen Ebenen zu bewegen und der Begriff "Queer" wirkt als wollte man das ganze Thema mit einem Begriff totschlagen. Lasst uns das also etwas strukturierter ansehen und für mich als Mathenarren bietet es sich natürlich an die Gesellschaft als Menge wahrzunehmen:

    Geschlecht nach Sexualität

    Lasst uns erst einmal mit dem Thema "Geschlechtsidentität aus sexueller Attraktivität" beschäftigen.

    Es ist klar, dass jede Person P die gesamte Gesellschaft in zwei Klassen teilen kann:

    1. Personen, die in den Augen von P dem eigenen Geschlecht angehören.
    2. Personen, die in den Augen von P nicht dem eigenen Geschlecht angehören.

    Hierbei ist erst einmal unwichtig, worin sich die Wahrnehmung des Geschlechts begründet, aber an dieser Stelle passt recht gut folgendes Zitat von CptPICHU

    Du kannst dir doch nicht aussuchen, was du da unten rumbaumeln hast.

    Wenn das das Geschlecht auszeichnet, dann solltest du brav bei jeder Passkontrolle die Unterhose runter lassen, damit man prüfen kann, dass du wirklich ein erl bist.^^ Simpel gesagt, das gesellschaftliche Ideal hinter dem Geschlecht ist unabhängig von primären Geschlechtsteilen, sondern orientiert sich lediglich an öffentlichen Aspekten des eigenen und fremden Körpers. (e.g. Körperbau, Verhalten, Haltung, Stimmfarbe, sekundäre Merkmale (Bartwuchs, Brust, ...) ...)

    Wir sollten also jetzt in der Debatte um Geschlechter nicht anfangen Ideale zu verfechten, die vorher schon nie umgesetzt wurden.


    Nun jedoch zurück zum Thema: Wenn nun sexuelle Attraktion das Geschlecht bzw. Teile der Geschlechtsidentität bestimmt, dann gibt es damit zwangsläufig vier Geschlechter:

    1. Asexualität: Personen, die weder sexuelle Attraktion durch das eigene, noch durch ein anderes Geschlecht erfahren.
    2. Homosexualität: Personen, die nur eine sexuelle Attraktion zu Personen des eigenen Geschlechts besitzen.
    3. Heterosexualität: Personen, die nur eine sexuelle Attraktion zu Personen (ein oder mehr) anderer Geschlechter besitzen.
    4. Bisexualität: Personen, die sexuelle Attraktion zu Personen beider Gruppen besitzen. (Also mindestens zwei Geschlechter inkl. dem eigenen attraktiv empfinden)

    Nun ist die eigene Sexualität etwas, dass in unserer Gesellschaft oft sehr skurril behandelt wird, sodass sie zwar einen klaren Einfluss auf die eigene Geschlechtsidentität besitzt, jedoch nicht das Maß nachdem andere Personen einem ein Geschlecht zuordnen.

    Geschlecht nach reproduktiven Geschlechtsmerkmale (und Genetik)

    Wir können jetzt ja auch mal die Reproduktionsbiologen Fragen, und diese werden eine sehr intime Differenzierung entsprechend des bereits zitierten Aspekts von CptPICHU 's Aussage machen.


    Hieraus folgen zwangsläufig folgende drei Geschlechter:

    1. männlich: Person mit männlichen primären Geschlechtsorganen.
    2. weiblich: Person mit weiblichen primären Geschlechtsorganen.
    3. intersexuell: Person mit primären Geschlechtsorganen beider vorangehenden Geschlechter. (Tritt in Deutschland wenig auf, da Säuglinge bereits kurz nach er Geburt "behandelt" werden. => Dies kann jedoch zu weitreichenden psychischen Problemen führen.)

    Ähnlich sieht es natürlich bei der Genetik aus, bei der XX, XY und XXY zu diesen drei Geschlechtern führen.

    Konfrontation: Wenn Individuum und Öffentliche Wahrnehmung kollidieren.

    Als nächstes haben wir die zwei Geschlechter der individuellen Selbstwahrnehmung. Diese Differenzierung tritt an der Stelle auf, an der die gesellschaftliche Geschlechtsauffassung mit der eigenen in einen Vergleich gerät. Somit gibt es hier nur zwei "Geschlechter", wobei man hier sagen muss, dass es sich nicht wirklich um Geschlechter handelt, da es eher um Struktur handelt, die Disparitäten zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung hervorhebt.


    1. cisgeschlechtlich: Wenn die individuelle Selbstwahrnehmung mit der öffentlichen Fremdwahrnehmung übereinstimmt, so gehört man dieser Gruppe an.
    2. transgender: Wenn die individuelle Selbstwahrnehmung mit der öffentlichen Fremdwahrnehmung in Konfrontation tritt, gehört man dieser Gruppe an.

    Fasst man all diese Geschlechtsfassetten zusammen merkt man erst, wie differenziert unsere Geschlechtsauffassung eigentlich sein müsste und wie pauschal sie bis Weilen ist.

    Mit den bisher dargestellten Strukturen der individuellen Geschlechtsidentität erhalten wir damit 56 mögliche Geschlechtsidentitäten (da Genetik und Biologie einige unmögliche Kombinationen erzeugen).

    Diversität - Die Vielschichtigkeit der öffentlichen Geschlechtsidentität

    Aber hey, wir sind noch nicht durch, denn wir hatten jetzt schon das nächste zu berücksichtigende Thema: Die öffentliche Wahrnehmung.

    Ich glaube wir können uns alle darauf einigen, dass wir uns nicht alle unsere Genitalien vorführen um herauszubekommen, ob wir unser Gegenüber nun mit Herr oder Frau (oder was auch immer) ansprechen müssen. Daher muss es jetzt ja auch Maßstäbe geben an denen die Öffentlichkeit ausmacht, welches Geschlecht eine gegebene Person besitzt. Zu diesem Zweck existieren auch hier sehr verschiedene Möglichkeiten.

    Geschlecht nach sekundären Geschlechtsmerkmalen / Aussehen

    Die erste Möglichkeit ist die bereits erwähnte Bewertung an sekundären Geschlechtsmerkmalen. Hieraus entsteht, wie auch schon beim biologischen und genetischen Geschlecht, neben den zwei "klassischen" Geschlechtern noch ein Drittes:

    1. Männlich: Die Gestalt der Person ist dominiert durch männliche sekundäre Geschlechtsmerkmale.
    2. Weiblich: Die Gestalt der Person ist dominiert durch weibliche sekundäre Geschlechtsmerkmale.
    3. Androgyn: Die Gestalt der Person ist nicht durch sekundäre Geschlechtsmerkmale dominiert.

    Geschlecht nach rechtlichen Standards

    Wenn wir auf die juristische Ebene treten, wissen wir alle, dass in unseren Ausweisdokumenten drei Geschlechter aufgeführt werden können:

    1. Männlich
    2. Weiblich
    3. Divers

    Geschlecht nach psychologischen Prototypen

    Als nächstes verfügen wir natürlich über die Psychologie. Um auf diese psychologische Geschlechtsidentität zu kommen, muss ich etwas ausholen.

    Lasst uns also ein kleines Spiel spielen:


    Denk einmal an einen Vogel

    Beschreib ihn, so detailliert wie du kannst. Was zeichnet einen Vogel aus, wie grenzt er sich von anderem ab? ...


    Um nichts direkt zu spoilern, hier ein Spoiler: ^^


    Nun machen wir mal genau das selbe mit den Geschlechtern. Auch hier haben wir ein ähnliches Phänomen, sodass Personen je nachdem wonach sie ihr Gegenüber bewerten (Verhalten, Haltung, Gestalt, ...) diesem ein anderes Geschlecht zuordnen, als sie es sich selbst zuordnet bzw. es durch die vorangegangenen Wahrnehmungen passieren würde.

    Da diese Prototypen häufig auch klischeebehaftet sind, spaltet sich an dieser Stelle das Geschlecht etwas stärker auf, sodass einzelne Aspekte der individuellen Geschlechtsidentität auf sexueller und reproduktionsbiologischer Ebene durch diese zugeordnet werden können.

    Das führt zu folgenden typischen Prototypen:

    1. Männlich heterosexuell
    2. Männlich homosexuell => schwul
    3. Weiblich heterosexuell
    4. Weiblich homosexuell => lesbisch

    Wem es hier erst aufgefallen ist: Bisher waren alle Geschlechteridentitäten so gestaltet, dass die Begriffe schwul und lesbisch nicht auftreten konnte. Somit könnte man davon ausgehen, dass diese Termini innerhalb der Kürzels LGBTQIA+ explizit auf die psychologische Geschlechtswahrnehmung abzielen.

    Weiterhin ist es durchaus möglich, dass sich im Laufe der Jahre eine Generation von Menschen bildet, die auch dem dritten Geschlecht zwei Prototypen zuordnet, welche dann offensichtlich folgende wären. (Geschlechtertitel werden hier von der juristischen Benennung übernommen):

    1. Divers heterosexuell
    2. Divers homosexuell => ?

    Ob sich an der Stelle des Fragezeichens ein neuer Begriff entwickelt bleibt abzuwarten.


    Damit haben sich aktuell 20 öffentliche Geschlechtsidentitäten vorstellbar, wobei zukünftig 34 denkbar sind.

    Was noch zu sagen ist

    Am Anfang hatte ich ja auch das "+" angesprochen. Dieses etabliert natürlich weitere Geschlechter auf der Ebene der individuellen Geschlechtsidentität, wobei die bereits angesprochenen drei zu folgenden Strukturen führen können. (Denkt euch selber die Konsequenzen)

    • Objektophilie: Sexuelle Attraktion zu Gegenständen spezifischer Eigenschaften (e.g. Fahrzeuge, Gebäude, Plüschtiere)
    • Zoophilie: Sexuelle Attraktion zu spezifischen Tieren. (Ist klar glaube ich.)
    • Pansexualität: Sexuelle Attraktion zu allem. (e.g. Mitmenschen beliebiger Sexualität, Geschlechtsidentität; Tieren, Objekten, ...)

    Das Menschenbild - Meine Meinung zum Konzept der Geschlechtsidentität

    Nun wo wir das Thema Geschlecht etwas ausgeführt haben, empfinde ich es als den richtigen Zeitpunkt meine eigene Meinung zum Thema dar zu lassen:

    Ich für meinen Teil bin da sehr offen, denn mein Menschenbild ist nicht so pauschal, um dass es mit einem differenzierten Geschlechtskonzept nicht umgehen könnte. Im Gegenteil ich empfand es als eine Bestätigung dieses, dass auch das Konzept des Geschlechts nicht nur auf einer einzelnen Ebene herumgeistert und den Rest in Ruhe lässt.


    Für alle Interessierten hier mein Menschenbild und die Einordnung der Fassetten von Geschlechtsidentität:

    Gendern - Die geschlechterspezifische Sprachgestaltung

    Was Gendern in der Sprache ist, sollte inzwischen, dank der hohen medialen Aufmerksamkeit, jedem bekannt sein. Anfangs war ich diesem Thema auch sehr ambivalent gegenüber gestellt, und ich bin es in gewisser Hinsicht immer noch, doch an einigen Punkten haben ich doch auch das ein oder andere meiner ehemaligen Position zu revidieren.


    Zu aller erst bin ich der Meinung, dass man die Gesellschaft nicht zwingen sollte, die eigene Sprache auf eine gegebene Art und Weise zu nutzen. Das ist und bleibt mein Standpunkt zu solchen obskuren Ideen wie einer verpflichtenden Genderung von Texten in der Öffentlichkeit. (e.g, an der Universität)

    Meine Erfahrungen

    Ich konnte mich jedoch nun über einige Zeit mal am Gendern versuchen und muss sagen, dass der Aspekt der psychologischen Berücksichtigung des weiblichen Geschlechts in meinen Augen überraschend stark ist. Ich empfand das grammatikalische Maskulinum immer als ausreichend, doch merkt man schon recht schnell, dass es einen durchaus großen gedanklichen Unterschied macht, ob ich von beispielsweise Schülern oder Schüler/innen spreche.

    Ich für meinen Teil habe mich durch leichten äußeren Druck halt mal damit beschäftigen müssen, da wie bereits angedeutet die Uni das Gendern auf ihre Fahne geschrieben hat. Mir hat es tatsächlich etwas gebracht, dass ich als sehr angenehm empfinde, weshalb ich es durchaus in vielen Texten mache.


    Auf der Ebene der gesprochenen Sprache finde ich das Gendern jedoch immer noch etwas sperrig. Egal ob man eine gekürzte Sprachform á la Schüler Innen nutzt, oder es ausführt "Schülerinnen und Schüler". Es ist und bleibt sperrig und daher lasse ich es meistens sein.

    Das Problem des Genderns

    Ein bis heute nicht gelöstes Problem der gendergerechten Sprache ist die Tatsache, dass das dritte Geschlecht (bzw. alle nun konstruierten Geschlechter abseits von männlich und weiblich) komplett ignoriert wird. Inwiefern sich das durch Neopronomen lösbar ist, vage ich zu bezweifeln, denn weder die deutsche Idee "sier" bzw. "xier" noch die ausländischen Ideen wie "hen" und "they" gehen wirklich auf das Problem ein, sondern konstruieren lediglich Strukturen, die sich der sprachlichen Nutzung entziehen.

    Mal sehen, wie sich das ganze entwickeln wird. Ich für meinen Teil gehe da mit dem Strom und lasse mich im Chaos treiben.^^

    Ziele des "Genderns von Sprache

    Allen voran sollte man an dieser Stelle die Eigenschaften der deutschen Sprache thematisieren, denn wie einige meiner Vor- und Nachredner bereits bemerkt haben, ist das Geschlecht eine intrinsische Eigenschaft der deutschen (und vieler weiteren) Sprache. Somit liegt das Problem nicht darin, dass das Geschlecht keine Bedeutung hat, sondern dass es in einigen Situationen nicht möglich ist das Geschlecht des Inhaltsgegenstands korrekt darzustellen.


    Bevor wir uns jedoch mit dem expliziten Problem beschäftigen, sollten wir es von Aspekten der Sprachgestaltung unterscheiden, die eben "nicht" Teil dieses Problems sind. Dazu sollten wir die Eigenschaften von Sprache auf die drei zentralen Ebenen verteilen, die wir alle möglicherweise noch aus der Schulzeit kennen:

    1. Korrektheit der Worte (Rechtschreibung):
      Auch wenn hier das Geschlecht noch keine Rolle spielt, stellen einige der Ideen, welche durch das Gendern in die deutsche Sprache geraten durchaus auf dieser Ebene ein Problem dar, denn viele von ihnen sind "Hilfsbegriffe", die aus anderen Sprache mit ihrer eigenen nicht durch das Deutsch nachvollziehbaren Regeln, in das Deutsch implementiert werden. Per se ist das nicht unbedingt das Problem, jedoch stellt sich schon die Frage, wie sinnvoll es ist eine Sprache künstlich so zu verändern, dass nicht-deutsche Rechtschreibung (und Grammatik) sich nicht nur auf Fachsprache und einzelne Substantive (e.g. viele Substantive, die auf -us enden, wie Kaktus, Campus, Globus, Radius) bezieht, sondern auch zentrale Methoden der Sprache, wie eben das Repräsentieren von Nomen, durch Pronomen.
    2. Korrektheit der Satzstruktur (Syntax):
      Hier sehen viele Personen, in meinen Augen fälschlicherweise, das Genderproblem. Ja wir haben ein grammatikalisches Geschlecht, das damit Begriffen ein Geschlecht zuschreibt, welches sich durchaus vom Geschlecht des Inhaltsgegenstands unterscheidet, aber ich für meinen Teil habe noch niemanden gehört, der sich darüber beschwert hat, dass beispielsweise alle Nomen im Plural weiblich sind (e.g. Die Männer, die Frauen, die Kinder) oder dass weibliche Begriffe im Genitiv und Dativ männlich werden. (e.g. Der Frau). Ja ab und zu bekommt man solche Aussagen wie, warum ist es "das Mädchen", wo Mädchen doch eindeutig weiblich sind, aber genau da kommen wir in den dritten Aspekt der Sprache, welcher in meinen Augen das zentrale Thema der Gender-Debatte ist.
    3. Korrektheit der Bedeutung (Semantik und Konnotation):
      Wir alle können uns nur dann über Inhalte von Grammatik oder Rechtschreibung beschweren, wenn wir uns auf die Bedeutung der Inhalte und ihre "Färbung" beziehen. Das der Begriff "Mädchen" also weiblich sein sollte, würde erst Sinn machen, wenn man der Überzeugung ist, dass der Inhaltsgegenstand den man mit diesem Begriff beschreibt immer weiblich ist. ... Dass wir Worten, die eine bestimmte inhaltliche Bedeutung haben auch eine unterschwellige Bewertung mitgeben können kennen wir auch alle. (e.g. Duft (positiv), Geruch (neutral), Gestank (negativ)) Und genau um diese Bedeutungsaspekte geht es in meinen Augen, wenn die Gender-Debatte aufkommt.


    Folgt man dem Pfad dieser Bedeutungszuordnung kommt man schon recht schnell auf die beiden Problemstellungen, denen gegenüber Sprachen, welche ihren Worten ein semantisches Geschlecht geben können (e.g. Lehrer und Lehrerin), keine geeignete Lösung zuschreibt:

    1. Das Problem der gemischten Gruppe:
      Das ist glaube ich das Problem, das die meisten vor Augen haben, wenn es um die Gender-Debatte geht. Wenn "die Lehrer" das Plural von "der Lehrer" ist und "die Lehrerinnen" der Plural von "die Lehrerin" ist, wie lautet dann das Plural zu einer gemischtgeschlechtlichen Gruppe von Lehrpersonen? Wie man hier in der Frage sieht, gibt es durchaus für einige dieser Probleme eine explizite Lösung. In diesem Fall liegt es in den zwei Möglichkeiten "die Lehrpersonen" und "die Lehrkräfte". Bei anderen Gruppen ist es jedoch deutlich schwerer. Ob es nun eine Gruppe von medizinischen Fachkräften ist, bei denen jedes Mitglied sich als Arzt oder Ärztin darstellen kann, oder ob es sogar Gruppen sind in denen der Begriff das semantische Geschlecht tiefer verankert, wie es bei Kaufmann und Kauffrau zu finden ist. (Hier würde Kaufleute funktionieren.)
      An dieser Stelle ergibt sich zudem eine zweite Konsequenz dieser Frage, denn wenn es Kauffrau und Kaufmann heißt, wie lautet dann das Adjektiv für ihre Tätigkeit? Ich meine "kaufleutische Tätigkeit" würde ja sinnvollerweise die korrekte Konsequenz sein.
    2. Das Problem mit der unbestimmten Person:
      Aus der Problemstellung der Gruppe folgt zwangsläufig die selbe Problemstellung auch für das Singular der Begriffe. Wie soll ich denn ein zufälliges Mitglied einer gemischtgeschlechtlichen Gruppe ansprechen? Bei vielen Gruppen, bei denen es einen genderneutralen Plural gibt, kann man hier einfach das Singular nutzen (e.g. die Lehrkraft), aber auch das funktioniert nicht immer, denn beispielweise der Begriff "Leute", den ich im Beispiel der "Kaufleute" verwendet habe, hat kein Singular und ermöglicht keine Lösung dieses Problems.

    Folgt man diesem Aspekt, so folgt natürlich, sofern vorhanden, die Zuordnung von Pronomen dem grammatikalischen Geschlecht der Begriffes. Eine Lehrkraft wird somit aufgrund ihres grammatikalisch-weiblichen Geschlechts auch weiblich repräsentiert. Das ist jedoch nur dann möglich, wenn wir uns auf einen Titel beziehen. Wenn wir uns allerdings auf eine individuelle Person beziehen, so nutzen wir im Deutschen eine Form des gesellschaftlichen Geschlechts (Siehe Diversität) für die Wahl des Pronomens. So sprechen wir über ein Mädchen nur dann mit "es", wenn wir uns auf die Zugehörigkeit dieser Person zum Begriff Mädchen beziehen. Über "die" (e.g.) 6-jährige Tabea, sprechen wir aber durch die Wahl von "sie", sodass hier die Semantik die Wahl des Begriffes erzeugt. (Neben der Tatsache, dass wir sehr viele weibliche Vornamen auch mit "die" verbinden und männliche mit "der").


    Aus diesem Grund folgt auch das Ziel des Genderns einer Lösung dieser drei Probleme, denn neben der zwei oben erklärten Problemstellungen, folgt aus der semantischen Diktion des syntaktischen Geschlechts auch die Tatsache, dass wir über Personen, die eben nicht männlich oder weiblich sind auch nicht mit männlichen oder weiblichen Pronomen sprechen würden.


    Zum Abschluss dieses Kapitels möchte ich das Beispiel von Bamareter zum Begriff "Ärztin" aufgreifen.

    Ich hab mal die Aussage gehört dass eine Gendersprache den Fokus mehr auf das Geschlecht lenkt als unbedingt nötig. Wenn man zum Beispiel Arzt und Ärztin hört grenzt man das im Kopf voneinander ab obwohl beides eigentlich den selben Sinn als Grundlage hat. Es bezeichnet eine Person die ein Medizinstudium abgeschlossen und den Eid abgelegt hat um als ärztliche Kraft arbeiten zu dürfen. Diejenige die darüber gesprochen hat meinte dass sie es als wesentlich befriedigender empfindet einen "männlichen" Titel erworben zu haben als wenn man nur weil sie eine Frau ist eine Extraform benutzt.

    Hier merkt man nämlich auch sehr gut, dass der Unterschied zwischen Konnotation und Semantik zum einen fließend ist und zum anderen die Grenze sehr individuell gesetzt wird. Das eine Unterscheidung in Arzt und Ärztin eine geschlechtliche Ausrichtung des Begriffs erzeugt ist definitiv Sinn der Sache, jedoch sieht man hier dass der Begriff "männlich" nicht im Bezug auf eine geschlechtliche Unterscheidung, sondern im Sinne einer positiven Konnotation gesehen wird. Ob diese Person also selbst der Überzeugung ist, oder der Ansicht ist, dass viele andere so denken. An dieser Stelle hierarchisiert sie "männlich" als positiv und "weiblich" als negative, was definitiv an der Idee hinter dem Gendern vorbeigeht.

    Allerdings sollte man durchaus hervorheben, dass es schon für viele genau diese Konnotation ist, die sie in ihrem Handeln gegen das Gendern bestärkt, denn man sollte nie vergessen, dass es die deutsche Sprache mit all ihren Eigenschaften bereits vor dem Gendern gab, und damit eine Gruppe bzw. eine unbestimmte Person bis vor wenigen Jahren aus rein grammatikalischen Gründen männlich war. Das weibliche Plural war daher oft in Kontexten anzufinden in denen besonderen Wert darauf gelegt wurde, dass es nur Frauen sind, die diese Gruppe bilden. In vielen Kontexten, hatte dies somit durchaus eine negative Konnotation, mit der wir in der Gender-Debatte ebenso arbeiten müssen, wie mit den Meinungen der Führsprecher.

    Das Geschlecht als Maß der Dinge

    In diesem Kapitel möchte ich auf die Bedeutung des Geschlechts in unserer Gesellschaft sprechen. Wir sind in einer, wenn man genauer darüber nachdenkt, seltsamen Gesellschaft, denn wir strukturieren viele Aspekte in ihr aufgrund vom Geschlecht. Ob es nun die Toiletten und Umkleiden sind oder auch die Diskrimination der Geschlechter in vielen Sportarten. Das Geschlecht hat für uns überraschend viel Bedeutung, doch nun wo wir festgestellt haben, wie vielschichtig das Geschlecht ist, stellt sich die Frage ob und an welchem Geschlecht man diese Differenzierung überhaupt durchführen sollte/müsste.

    Geschlechterdifferenzierung: Warum wir in einer "Zweiklassengesellschaft" leben wollen?

    Mit dem Aufkommen er Gender-Debatte kamen auch eine Reihe von Fragen auf, die darauf abzielten, warum und nach welchen Maßstäben wir in unser Gesellschaft Diskrimination (Unterscheidung von Personen zur Verteilung verschiedener Rechte an Teile einzelne Teilgruppen) durchführen.

    Damit standen also Fragen in der Diskussion, die für viele eher rhetorisch wirken:

    • Warum diskriminieren wir die Geschlechter in bestimmten Einrichtungen (e.g. Bädern, Toiletten, Umkleiden)?
    • Nach welchen Maßstäben tun wir dies?
    • Welche Eigenschaft der Geschlechtsidentität sollte an welcher Stelle der Maßstab sein?
    • ...

    Schlussendlich führte dies zu einer Reihe von sehr verschiedenen Antworten und ich bin hier auch der Meinung, dass sich jeder selbst mit diesen Fragen beschäftigen sollte, um eine eigene Antwort zu finden. Aus diesem Grund werde ich hier meine eigene Meinung darstellen und durchaus auch das ein oder andere umgesetzte Beispiel einbringen.

    1. Geschlechterspezifische Toiletten:
      Hier möchte ich tatsächlich beginnen mit einem Artikel der Süddeutschen: Das Konzept der Unisex-Toilette ist an sich tatsächlich eine Idee, die recht stark aufgekommen ist, nachdem sich viele Teilhaber an er Gesellschaft über die oben gestellten Fragen Gedanken gemacht hatten. Zwar zielt der verlinkte Artikel eher darauf hinaus, dass die Schulen teilweise aufgrund der großen Notwendigkeit für Neubauten auf derartige Ideen zurückkommen, jedoch habe ich auch schon von Schüler/inneninitiativen gehört, bei denen über die jeweiligen Vertretungen dieser auch an modernen Schulen Unisex-Toiletten etabliert wurden.
      Der Grund dieser Konzepte liegt in meinen Augen an einer sehr einfachen Antwort auf die Frage zum sozialen Miteinander. Da Toiletten eh in Kammern geteilt sind, gibt es per se keinen Grund warum nicht in verschiedenen Kammern auch Personen verschiedener Geschlechter sein dürften. Es gibt in meinen Augen (und auch den Augen vieler anderer) keinen sinnvollen Grund für eine Geschlechtsdikrimination auf der Ebene von sanitären Einrichtungen, welche individuelle Raumtrennungen beinhalten.
    2. Geschlechtsspezifische Umkleiden:
      Nun da wir die erste
      Instanz hinter uns haben, lasst uns doch einmal Bereiche des öffentlichen Lebens ansehen, bei denen geschlechtsspezifische Räumlichkeiten nicht weiter unterteilt werden. (e.g. Umkleiden oder Fitness-Studios) Selbstverständlich stellt sich auch hier als erstes die Frage, welches Verhalten durch eine derartige Trennung unterbunden bzw. gemindert werden soll und auf welche Fassette der Geschlechtsidentität diese Problemstellung abzielt. Hier müsste ich darauf spekulieren, dass anzügliches, unangepasstes Verhalten aufgrund der sexuellen Attraktion der Aspekt der Wahl ist. Sollte dies so sein, müsste man im Angesicht der vielschichtigen Geschlechtsidentität eine Struktur anhand des sexuellen Geschlechts wählen, was jedoch keine zielführende Lösung werden kann. Hierzu stelle ich einfach mal die Frage, welche Gruppen man in diesem Fall von einander trennen müsste. Heterosexuelle Männer und Frauen zu trennen macht erst einmal Sinn und ist umsetzbar. In diese Gruppe kann man dann auch entsprechend eines gesellschaftlichen Maßes die Asexuellen hinzufügen, doch was macht man mit den homosexuellen, sowie den multisexuellen Personen? … Ich glaube, wenn man sich ein wenige Zeit dafür nimmt, dieses Gedankenspiel durch zu arbeiten, wird man schnell merken, dass dabei keine sinnvolle Lösung besteht. Sollte es doch jemand schaffen: Respekt, aber ich muss dir dann etwas Wind aus den Segeln nehmen, denn eine solche Struktur wird dann spätestens daran scheitern, dass Sexualität in unsere Gesellschaft eine gewisse Persönlichkeit hat. Damit stellt dieses Maß nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung und kann somit nicht zur Gestaltung eines neuen, angepassten Systems genutzt werden. Was also tun? … Ich für meinen Teil bin da pragmatisch. Wenn das Problem nur darin liegt, dass sich Individuen nicht vernünftig verhalten können, dann macht das genauso zum Thema, wie die Gender-Debatte. Schließlich sollte zivilisiertes und kultiviertes Verhalten (was auch immer das heißen darf) etwas sein, dass jedem wenigstens ein Vorbild für das eigene Verhalten sein sollte. Dann können wir uns auch an dieser Stelle die Trennung nach Geschlechtern sparen und eventuell nach anderen, sinnvoll umsetzbaren Maßstäben differenzieren. Wenn man es sich nämlich genau überlegt, ist unser aktuelles System bezogen auf Homosexualität usw. genau das: Man führt gar keine Trennung durch, die in irgendeiner Art und Weise einen Unterschied macht, denn nach dem sexuellen Geschlecht zu urteilen, sind sie ja in einer Gruppe mit Leuten, die sie interessieren.
      Selbstverständlich kommen jetzt die ganzen auf den Glauben bezogenen Argumente, jedoch würde das an dieser Stelle etwas entarten. Man darf sich jedoch gerne Gedanken darüber machen, wie man eine Diskrimination durchführen kann, die vor allem den islamischen Glaubensstandards entspricht.
    3. Geschlechtertrennung im Sport
      So jetzt gehen wir mal an ein etwas anderes Thema in dem wir alle eine Geschlechtertrennung kennen: Sport. Auch wenn es ein anderes Thema ist, stellt sich natürlich die selbe Frage erneut: Warum macht man hier ein Geschlechtertrennung und auf welche Eigenschaften der Geschlechtsidentität bezieht man sich bei dieser Diskrimination? Natürlich ist hier keine pauschale Antwort zu nennen, jedoch wird es oft auf eine unterschiedliche Eignung der Geschlechter führen, welche beispielsweise auf Muskelmasse oder Trainierbarkeit zurückzuführen ist. Hier sollte man jedoch sagen, dass mit unseren aktuellen Möglichkeiten eine Klassifizierung nach genau diesen expliziten Kriterien möglich und damit eine Geschlechtertrennung unangebracht ist.
      Die zweite Möglichkeit, die sich in meinen Augen auf Geschlechter zurückzuführen ist, liegt in Aspekten, wie dem weiblichen Zyklus etc. Selbstverständlich sind Frauen nicht so konstant in ihrer Leistungsfähigkeit und vor allem im Leistungssport haben diese Unterschiede durchaus auch einen Einfluss auf Erfolgswahrscheinlichkeiten aller Art. Hier muss man jedoch sagen, dass in meinen Augen kein Grund besteht, diesem Aspekt einen so großen Wert zuzuordnen, denn eine getrennt Behandlung der Frauen in Abgrenzung von den Männern macht die Gruppe der Frauen in ihrer Leistungsfähigkeit nicht homogener. Somit ist damit nichts gewonnen. Man sollte stattdessen eine sinnvolle Kompensation innerhalb der Sportart erzeugen, wie es bei anderen natürlichen Größen (e.g. Wind beim Ski-Springen) bereits der Normalzustand ist.
    4. ...

    Öffentlichkeit der individuellen Geschlechtsidentität

    Wie man nun bereits an einigen Stellen bemerkt hat, dient das Geschlecht in vielen Fällen in denen es innerhalb unserer Gesellschaft verwendet wird, zur
    Trennung bestimmter Personengruppen nach ihrer individuellen Geschlechtsidentität. Man instrumentalisiert somit die Aspekte die der Öffentlichkeit bekannt sind, um Aussagen über Aspekte des Individuums zu treffen, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Neben pauschalisierenden und durchaus auch diskriminierenden Aspekten dieses Verhaltens, ist dieses Verhalten auch nicht in der Lage die Ziele zu erfüllen, die man mit ihm intendiert.

    Aus diesem Grund würde ich pauschal sagen, dass eine Geschlechtertrennung generell keine Lösung für die Probleme ist, die man mit ihr bekämpfen möchte. Man sollte stattdessen mehr auf Aufklärung, Sozialkompetenz-Ausbildung und die Gleichberechtigungskampagne setzen, sodass an den Stellen wo es wirklich Gründe für eine Trennung der Geschlechter gibt, auch eine diskutable Argumentation existiert. Denn aktuelle haben wir an vielen Anwendungen der Geschlechtertrennung keine Ahnung, warum man sie überhaupt etabliert hat.



    Gleichberechtigung

    Ein weiterer Elefant der im Raum steht und darum bittet angesprochen zu werden, ist die Gleichberechtigung. Hier haben wir selbstverständlich schon sehr lange dran gearbeitet, denn auch unser Grundgesetz, welches ja nicht erst gestern in Kraft getreten ist, zeigt schon die Gleichberechtigung der Geschlechter als Maß auf. (Auch wenn es wenige Artikel später, in den Ausführungen zur Wehrpflicht und dem Kriegsfall, komplett ignorant Geschlechter trennend agiert.^^) Wir können also davon ausgehen, dass für alle noch heute existierenden Geschlechter-Diskriminationen einer der folgenden Gründe gilt:


    1. Gewohnheit
      Sie wurden so lange toleriert, dass eine Art „Gewohnheitsrecht“ vorgelegt wird, um die Diskrimination zu verargumentieren.
      Auch wenn dieses Argument in der Lage ist, quasi alle Probleme zu begründen, ist es in meinen Augen tatsächlich vergleichsweise selten der einzige Grund, sodass es nahe zu keinen Unterschied machen würde, ob man dieses „Gewohnheitsrecht“ jetzt in Frage stellt oder nicht. Das es jedoch durchaus einen Unterschied machen kann, würde ich im Beispiel der geschlechtsspezifischen Bezahlung sehen, die ich nicht wirklich nachvollziehen kann, wenn die jeweilige Berufsgruppe keine geschlechtsspezifischen Unterschiede beinhaltet. (e.g. Pflegeberufe haben durchaus Gründe ihr Personal differenzierter zu entlohnen, während Bürojobs zum Beispiel keine derartigen Gründe vorlegen können.)
    2. Geschlechtsspezifische „Risiken“ aka. Kinder
      Ein sehr oft auftretendes und doch gerne verschwiegenes Argument für die Benachteiligung der Frauen in vielen gesellschaftlichen Situationen. (e.g. Chancen-Ungerechtigkeit in einigen Branchen) liegt in dem höheren Risiko bezüglich kurz und mittelfristiger Arbeitsunfähigkeit aka. Frauen sind rein biologisch dasjenige Geschlecht, dass den größeren Tribut für das Zeugen von Kindern leistet.
      Da viele Firmen keine vernünftige Möglichkeit haben, von einer bisweilen gewählten mittelfristigen Teilzeittätigkeit in die Vollzeit zurückzukehren, reduziert die zudem das Durchschnittseinkommen von Frauen, die tendenziell eher ihre Arbeitszeit zu Gunsten von Familie reduzieren. Selbstverständlich haben wir inzwischen alle rechtlichen Mittel, dass auch die Väter ihre Zeiten reduzieren etc. und auch die Gesellschaft sieht oft kein Problem darin, jedoch ist es vielleicht aus einer Art traditionellem Mindset heraus, immer noch so, dass Frauen häufige diesen Weg gehen.
    3. Traditionelle Rollenbilder der modernen Gesellschaft
      Schaut man sich die medial so gerne auftretende Disparität der Geschlechter in zahlreichen Berufsgruppen an, so erscheint es so, als würden bestimmte Berufsbilder geschlechtsspezifische Vorzüge besitzen. Ob es nun der weibliche Überschuss in der Pflege ist oder der männliche in den MIT-Berufen, nahe zu keine Berufsgruppe hat das so gern gesehenen 50/50 – Verhältnis in greifbarer Nähe.
      Hier stellt sich natürlich die Frage des warum. Nicht nur warum es diese Geschlechterunterschiede in den verschiedenen Berufen gibt, sondern auch warum man sie so sehr weigert, ihre Existenz anzuerkennen und stattdessen mit Mitteln, wie der Frauenquote in den Kampf gegen dieses Phänomen zieht. Zu der quotenbasierten Lösung komme ich später zu sprechen, sodass wir uns erst einmal die erste Frage ansehen wollen: Nun dann: Was könnte wohl der Grund sein, dass bestimmte Berufe männlich dominiert sind und andere weiblich? Ich für meinen Teil empfinde dort zum einen natürlich den Einfluss der Sprache. Wer sich die Zeit nehmen möchte wird zahllose Studien zu diesem Thema finden, die vor allem bei Schüler/innen darauf abzielten, wie sehr sie sich in bestimmten Berufsfeldern sehen, je nachdem wie diese ihnen vermittelt werden. Suchte man beispielsweise nach Astronauten, so fühlten sich Mädchen tendenziell nicht ausreichend angesprochen, um diese Möglichkeit als eine für sie erstrebenswerte Lösung zu sehen. Damit war die männliche Gruppe, die sich für diesen Beruf interessierte signifikant größer. Stellte man die Berufsbilder jedoch gegendert dar, also als hier Astronaut/in, so waren die geschlechtsspezifischen Gruppen deutlich ähnlicher in ihrem Interesse für den jeweiligen Beruf. Ähnliche Effekte traten auch auf, wenn man weiblich dominierte Berufe geschlechtsneutraler präsentierte.
      In gewisser Hinsicht hat sich also eine Art „Tradition“ für gewisse Berufsbilder und ihre Geschlechtsspezifität etabliert, die alleine dadurch Bestand hat, dass die nächste Generation in einer Welt aufwächst, in der diese Rollenbilder bereits etabliert sind.
    4. Geschlechtsspezifische Unterschiede
      Selbstverständlich gibt es auch standhafte Gründe für die Ungleichbehandlung der Geschlechter, die man in der Debatte nicht unterschlagen sollte. Wie bereits im Abschnitt zur Diskrimination im Sport, gelten ähnliche Konzepte natürlich auch für andere Tätigkeiten, ob nun im Beruf oder auch in der gesellschaftlichen Partizipation. Per se kann man das ganze ja auch ganz simpel für diejenigen aufbereiten, die für LGBTQIA+ und Gleichberechtigung eintreten. Würde das Geschlecht tatsächlich soweit egal sein, dass man wirklich gleichberechtigt werden würde, dann wäre das Geschlecht tatsächlich abseits der Reproduktion und Genetik bedeutungslos und wir bräuchten uns keinen Kopf um so etwas wie Transsexualität machen, denn das öffentliche Geschlecht wäre bedeutungslos. … Wir alle wissen, dass das Schwachsinn ist und dass selbst in diesem Extremfall etwas wie eine medizinische Differenzierung nötig verbleibt, um die man nicht herumkommt. Aber es zeigt auf, dass Gleichberechtigung im Sinne des Wortes eine Utopie ist, die niemand wirklich haben will.


    Wo nun geklärt ist, welche Gründe zur Geschlechter-Diskrimination beitragen, auch wenn, wie immer gilt, dass ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit hege, sollten wir uns nun auch mal mit den Lösungsideen beschäftigen.


    1. Quotenbasierte Berufszuordnung
      Die Frauenquote it is. An sich als interessante Idee gedacht, hat sie sich in meinen Augen eher zu einer Lachnummer entwickelt, denn zum einen ist es nicht wirklich ein Konzept, dass Gleichberechtigung fördert, da nun in Berufen mit dieser Quote eine durchaus existierende Männer-Diskriminierung auftritt, denn es geht nicht mehr nur um die Eignung einer Person, sondern dank Quote auch um ihr Geschlecht. Es kann also durchaus eine ungeeignete Bewerberin akzeptiert werden, obwohl es Bewerber gibt, die geeigneter sind, nur weil die Quote es der Firma so vorschreibt. Zudem müsste man diese quotenbasierte Lösung auch als Männerquote in weiblich dominierten Berufen etablieren, um es wirklich zu einem Werkzeug zu machen, um der angesprochenen „Tradition“ entgegen zu wirken. Als letztes ist dieses System natürlich unter Berücksichtigung der Geschlechtsidentität viel zu pauschalisierend, sodass selbst am juristischen Geschlecht gemessen eine Diversenquote existieren müsste, wie auch immer man diese gestalten möge.
      Man sieht hoffentlich, dass dieses Konzept durchaus Potential hat, jedoch die Umsetzung nicht wirklich zielführend ist, solange man sie unter dem Leitspruch der Gleichberechtigung durchführen möchte. Denn hinter all diesen Konstrukten steht ja auch eine Gerechtigkeitsidee, die man mit einem so unflexiblen System vor die Hunde schmeißt.
    2. Gleichberechtigungs-Kampagnen
      Das der Staat jetzt nicht wirklich am Ball bleibt, wenn es um solche Dinge wie das Grundgesetz und dessen Durchsetzung geht, haben wir jetzt ja schon angesprochen, doch gibt es schon auch verschiedene politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Konzepte, die zur Gleichberechtigung, vor allem im Beruf, dienen sollen. Ob es nun der Girls-Day bzw. der daraus erwachsene Zukunftstag ist, der jedoch auf sehr seltsamen Freiwilligkeitsmaßstäben steht, oder ob es wenigstens in Worten, die laufende Erwähnung der Geschlechts-Diskrimination auf allen medialen Ebenen ist. Das Thema wird durch Kampagnen innerhalb des gesellschaftlichen Diskurses gehalten, sodass das ihm zu Grund liegende Mindset einer langsamen, stetigen Transformation unterliegt.
      Welche Erfolge dabei eingeheimst wurden, kann ich tatsächlich nicht wirklich sagen, da Effekte solcher Aktivitäten meistens schleichend auftreten.

    Mit freundlichen Grüßen:

    Amycos Cyrus


    Content Manager des Unterforums "Champion- & Skinkonzepte"

    Moderator


    "Schlagfertigkeit ist das, was einem am nächsten Tag einfällt" - Mark Twain

  • Ich bin grundsätzlich auch für Gleichberechtigung. Ich bin für Ehe für alle und ich finde es auch absolut daneben, wenn man homo-/Transsexuelle diskriminiert oder sogar zusammenschlägt.
    In meinen bekanntenkreis habe ich sogar jemand der Schwul ist und hab zb. auch überhaupt keine Probleme ihn als begrüssung zu umarmen.


    Trotzdem muss ich da Luradan zustimmen: auch wenn ich selbst bisher keine direkten negativen Erfahrungen gemacht habe, kommt es einen schon so vor, als ob man als normaler weisser Heterosexueller Cis-mensch, sich fast schon entschuldigen muss, dass man so ist. Ich persönlich würde jetzt mit keinem Trans-mann?(also ein mann der eine frau sein will) eine intime beziehung anfangen. Nicht weil mich das per-se stört, sondern weil da bei mir einfach die Instinke nicht mitmachen. Das könnte man aber genauso vergleichen wie jemand nicht auf dicke, dünne, kleine oder grosse Männer/Frauen steht.

    Aber ansonsten gilt da bei mir, Leben und Leben lassen. Und meiner Meinung nach, sollte das auch genau so von der Richtigen LGBT Community akzeptiert werden, das ist ja schliesslich auch das was sie wollen. Gleich behandelt werden.

    Und hier kommt jetzt das aktuell Problem ins spiel. Die heutige Woke-generation hat sich da halt auch eingenistet. Die ist der Meinung: wenn du nicht auf unserer Seite bist, bist du ein Feind.
    Und das ist das wo mir gegen den Strich geht. Es grenzt für mich auch ein bisschen an Gruppenzwang und erzwingen von Meinungen.

    Was mich dann halt auch so Themen wie die Geschichte mit dem "super-straight" zustimmend lachen lässt.

    Thema Prononomen: Wenn sich jetzt ein Trans-mensch aktiv dafür entscheidet das Geschlecht wechseln zu wollen, demensprechend auch sich vlt operieren lässt( wobei das bei uns im westen oftmals nicht so gut aussieht wie bei den Asiaten, zumindest anhand der Bilder wo ich kenne) und dass dann auch so im Pass eintragen möchte, ok.
    Und jetzt kommt das aber: dieser einfache schnelle Pronomenwechsel finde ich auch zuviel des guten. Die fälle wo das ausgenutzt wurden, mögen jetzt noch gering sein aber wer weiss was das für Dimensionen annehmen kann.
    Das ganze auch in der Grammatik. ich weiss Sprache entwickelt sich und ich würde jetzt behaupten, ich bin jetzt nicht so festgefahren, dass es für mich immer bspw. "Der/die Schüler" heissen muss, weil das schon immer ein maskulines wort war. Ein problem was übringes vor allem wir mit der deutschen sprache haben. englisch-sprechende lachen darüber.

    Aber ich durfte kürzlich die Bachelor-arbeit meiner Frau mal partitiell gegenlesen.
    Auf bitten und um keine Punkte abgezogen zu bekommen, hat sie jedes "Die Schüler" zu "die Schülerinnen und Schüler" ausgeschrieben. Das klingt zwar in der Theorie schön und gut aber wenn man auf einer A4 dass etwa 8 mal lesen muss, krieg ich kopfschmerzen. Wenn ihr euch mit dem Duden-verein einigen könnt, änderts meinetwegen auf "die Schülerinnen" um wenns alle glücklich macht. aber für mich das das ne unötige schreibweise die den text einfach anstrengender zu lesen macht.



    Letztes Thema Atheltik-sport: so sehr ich auch verstehe, dass die Geschlechtertrennung da diskriminierend wirkt, so sehr hat es sich halt auch gezeigt, dass der biologische unterschied zwischen Männer und Frauen, nicht nur bei den Genitalien liegt.

    und nein das ist jetzt überhaupt kein Machogehabe. ich selbst mache Kampfsport und desöfteren, hab ich zu meinen kollegen(der da trainer ist) gesagt, dass die Mädchen/frauen teilweise besser zuschlagen können als die jungs. Und ich bin mir auch sicher dass es da draussen ein haufen Frauen gibt, die mich ohne zu schwitzen übers Knie legen würden.

    Die Statisktiken zeigen einfach dass bestwerte einer Kategorie zwischen mäner und frauen oft genug weit auseinander liegen.
    Vielleicht wird das in ein paar hundert Jahren evolution verschwinden, aber das wird nicht so schnell gehen, wie der Wandel de Gesellschaft.



    So das wars jetzt erstmals: jetzt kannst mir du auch noch einen dislike reindrücken amycos^^
    und ich muss an der Stelle ehrlich gestehen, ich hab deinen Beitrag (noch) nicht gelesen. dafür bin ich jetzt nach dem tippen von meinen Vortrag zu müde^^

  • Ich hoffe, wenn ich meinen Roman beendet habe, dass verständlich ist, warum ich die beiden gedisliked habe.


    Btw. Bachlor-Arbeit stet für mich bald auch an. Dankt Studiengangswechsel deutlich später als üblich, aber sie ist greifbar.

    Mit freundlichen Grüßen:

    Amycos Cyrus


    Content Manager des Unterforums "Champion- & Skinkonzepte"

    Moderator


    "Schlagfertigkeit ist das, was einem am nächsten Tag einfällt" - Mark Twain

  • Ich bin grundsätzlich auch für Gleichberechtigung. Ich bin für Ehe für alle und ich finde es auch absolut daneben, wenn man homo-/Transsexuelle diskriminiert oder sogar zusammenschlägt.
    In meinen bekanntenkreis habe ich sogar jemand der Schwul ist und hab zb. auch überhaupt keine Probleme ihn als begrüssung zu umarmen.

    10000% Zustimmung.


    Im Grunde ist halt echt die einzige Sache die mich an all dem Wirklich stört der Fakt, dass zb. Männer, die sich als Frauen bezeichnen in Frauenumkleiden können. Toll, da freuen sich die Frauen bestimmt total drüber.

    Sowas ist zum Glück eher die seltenheit, weil das halt auch nicht einfach so jeder immer machen kann.

    Aber das es überhaupt so abused wird ist echt ekelhaft.


    Geschlechtertrennung kann ja auch gut sein - vorallem für Frauen.

    Siehe Sport, Umkleiden, Schwimmingpools und so weiter. Wenn das dann durch diese neuen Gender-Möglichkeiten unterwandert wird, ist das wieder eine widerliche Systemlücke.


    Sollte man jetzt deswegen das ganze streichen oder Einschränken?

    Nein!

    Aber es darf auch kein Wünsch-Dir-Was Buffet sein um damit Regeln zu umgehen.


    Wenn du ein Mann bist, oder zumindest so aussiehst, dann gehörst du nicht in die Frauenumkleide.

    Ich würde mich als Frau nicht in ner Umkleide neben nem Mann ausziehen wollen.

    Wenn du durch OPs und/oder Hormontherapie bereits sichtbar zur Frau wirst, ist das ne andere Geschichte.

    Aber auch hier kann es nicht so einfach sein zu wissen, ab wann man jetzt die Umkleide wechseln muss.


    Ich verstehe glaub ich auch teile von LGBTQIA+ deshalb nicht so, weil manche Konzepte davon gar nicht in mein Gehirn wollen.

    Das mit der Gleichberechtigung für Homosexuelle oder welche sexualitäten auch immer ist für mich einfach nicht relevant.

    Weil es mir einfach egal ist, wer auf was steht. Ist nicht mein Problem und ngl INoKami würd ich auch mal auf die Stirn küssen ich sag dir nur wies ist. :D

    Soll heißen, ich seh halt diese Probleme aktiv nicht, weil in meinem Umfeld IST das kein Problem :D

    Ich kenn halt eigentlich gar keinen, der zb. die Homo Ehe in IRGENDEINER FORM schlecht findet.

    Deswegen nehm ich das Ganze denk ich auch passiv zu wenig wahr.

    Aber man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass diese Diskriminierung existiert.

    Und zwar nicht zu knapp.

    Weswegen diese ganze Bewegung auch einen großen, wichtigen Aspekt hat.


    Solange es eben nicht zu weit geht.

    Oder irgendwer genötigt oder gezwungen wird!

  • Zitat

    Ist nicht mein Problem und ngl INoKami würd ich auch mal auf die Stirn küssen ich sag dir nur wies ist. :D

    Und dabei weiß er nicht mal, wie im im RL aussehe...

    :jibberjabber:

    :happy:

    Seines Zeichens: Leidenschaftlicher Galio-Main, (nicht mehr so!) inkonstanter Konzepte-Schreiber, grundsätzlich verplant, DotA2-Prophet und Teilzeit-Depressiver... also most normal Foren-Admin ever oder so :D


    "Der Wert einer Existenz wird nicht an ihrem potentiell möglichen Aufstrich gemessen." -Bernd das Brot

  • Geschlechtertrennung kann ja auch gut sein - vorallem für Frauen.

    Siehe Sport, Umkleiden, Schwimmingpools und so weiter. Wenn das dann durch diese neuen Gender-Möglichkeiten unterwandert wird, ist das wieder eine widerliche Systemlücke.


    Sollte man jetzt deswegen das ganze streichen oder Einschränken?

    Nein!

    Aber es darf auch kein Wünsch-Dir-Was Buffet sein um damit Regeln zu umgehen.

    Das ist eben genau das, was die LGBTQIA+ extremisten nicht hören wollen. Das geht übrigens teilweise so weit, dass sie regelrechte shitstorms zu Wissenschaftlichen Themen über biologische Geschlechter auslösen.
    ich habe von einem Fall gehört da wurde an so einer Tagung wo Wissenschaftler themen für den durschnitsstypen erklärt haben. ein thema wo es um die unterschiede zwischen geschlecht und Gender ging im vorherein so dermassen kritiisiert, dass sie die vorlesung aus dem programm genommen haben.
    Die Frau, deren Thema das war, war verständlicherweise fassungslos und meinte dann auch noch, dass der Vortrag auch viele Pro-aspekte für Boykotttierer gehabt hätte. aber nein, hauptsache das ganze völlig vorurteilsmässig in den Boden stampfen.

  • Echt schwieriges Thema, aber ich werde auch mal kurz vorsichtig meine Meinung äußern:


    Zum Thema Geschlechter bin ich der Meinung, dass sich jeder so fühlen und sehen dürfen soll wie er möchte und ich habe auch kein Problem damit, dass diese Personen dies auch ausleben, jedoch sollte sich jeder bewusst sein, dass es (wie Amycos bereits erläutert hat) nur drei biologische/genetische Geschlechter gibt und dies auch akzeptieren. Denn

    es gibt nun mal nur zwei (bisher entdeckte) Chromosomen und drei verschiedene Kombinationen dieser.


    Was die Sexualität angeht, soll diese mMn auch jeder so ausleben dürfen, wie er es für richtig hält (natürlich im Rahmen der Legalität versteht sich).


    Das Problem des Extremismus gibt es in so gut wie jeder erdenklichen Art und Weise und ist für mich IMMER ein No-Go!

    Ich versuche mich immer von solchen Sichtweisen zu differenzieren und möchte, sofern mich das Thema persönlich interessiert, alle Sichtweisen verstehen, damit ich

    mir in weiterer Folge eine mehr oder weniger neutrale Meinung darüber bilden kann.

    Wenn jetzt jemand nicht sonderlich begeistert von Migration ist, weil er sich in irgendeiner Form bedroht fühlt, in welcher Weise auch immer, ist das für mich vollkommen ok und

    auch bis zu einem gewissen Grad verständlich. Sobald dies aber in Extremismus ausartet, habe ich dafür kein Verständnis mehr. (Ich selbst bin was dieses Thema angeht sehr neutral

    eingestellt und verurteile niemanden vorschnell, denn es gibt auch "Einheimische" die genug Scheiße bauen)

    Wenn sich jemand unwohl fühlt, weil er gerade zwei Männer knutschend auf der Parkbank sieht, kann ich das verstehen, da es immer noch ein eher ungewohnter Anblick ist.

    Jedoch sollte man auch hier dem Grundsatz "leben und leben lassen" folgen und sich auf andere Dinge konzentrieren, wenn man so etwas nicht sehen möchte und solange auch hier

    keine Gewalt zum Einsatz kommt (sei es physischer oder auch psychischer Natur) soll auch jeder das Recht haben hinter seiner Ansichtsweise zu stehen.


    Beim Thema Gendern bin ich jedoch eher auf der Contra-Seite. Klar, bis zu einem gewissen Grad ist es sinnvoll zu gendern, z.B. gibt es noch genug Gesellenbriefe mit dem Titel "Kaufmann" der jedoch für eine Frau ausgestellt wurde. Hier ist der Fall auch klar. Aber bei Wörtern wie Schüler, Lehrer,... sollte das ganze dann jedoch wieder ein Ende haben - meiner Meinung nach!

    Weil unsere Sprache - die sowieso schon, im Vergleich zu anderen Sprachen, ziemlich kompliziert ist - dadurch noch komplizierter wird, vor allem für Menschen die Deutsch nicht als Muttersprache erlernen.

    Ich bin ein Mensch für den viele "maskuline" Wörter wie die oben genannten NEUTRALE Wörter sind, auch wenn der Artikel nicht für eine Neutralität spricht. Ein weiteres Beispiel ist

    das Wort "Mannschaft", das eigentlich durch das Wort "Mann" maskulin ist, jedoch ist es für mich einfach ein Wort für eine Gruppe von Menschen, die gemeinsam ein Ziel verfolgen,

    sei es im Sport oder auf einem Schiff.

    Schüler, Lehrer, etc. sind ja auch nur Bezeichnungen für eine bestimmte Gruppe von Menschen und da fängt das Ganze schon an. "Der Mensch" ist objektiv betrachtet ein männlich anmutender Ausdruck aufgrund des Artikels, beschreibt aber dennoch alle Menschen, egal welchen Geschlechts. Davon abgeleitet werden auch "der Schüler" oder "der Lehrer" von

    mir als neutral angesehen.

    Ich würde mir wünschen, dass anstelle der "Nötigung" zum Gendern, mehr Arbeit dahingehend geleistet wird, dass sich mehr und mehr die Ansicht der Neutralität bestimmter Wörter

    und Ausdrücke in unseren Köpfen festsetzt. Alternativ bzw. ergänzend dazu würde ich auch eine Einführung eines neutralen Artikels (wie im Englischen das "the") befürworten.

  • Gesellenbriefe mit dem Titel "Kaufmann"

    Kaufmannin!!! :D


    das Wort "Mannschaft", das eigentlich durch das Wort "Mann" maskulin ist, jedoch ist es für mich einfach ein Wort für eine Gruppe von Menschen, die gemeinsam ein Ziel verfolgen,

    So ging es mir im Grunde auch immer.

    Hörte (oder sagte) ich Arzt, Mannschaft, Wissenschaftler, ... ging ich gar nicht von einem Geschlecht aus. Einfach nur von der genannten Sache.


    Ich würde mir wünschen, dass anstelle der "Nötigung" zum Gendern, mehr Arbeit dahingehend geleistet wird, dass sich mehr und mehr die Ansicht der Neutralität bestimmter Wörter

    Ich finde auch nicht, dass man dazu gezwungen werden sollte.

    In Italien bahnt sich gerade ne Sprachdiktatur an. (Und das von ner Partei die dem Spektrum angehört, die sich immer über Verbotsparteien auskotzen, aber anderes Thema ^^)

    und ich bin KEIN Fan davon.

  • Ich hab mal die Aussage gehört dass eine Gendersprache den Fokus mehr auf das Geschlecht lenkt als unbedingt nötig. Wenn man zum Beispiel Arzt und Ärztin hört grenzt man das im Kopf voneinander ab obwohl beides eigentlich den selben Sinn als Grundlage hat. Es bezeichnet eine Person die ein Medizinstudium abgeschlossen und den Eid abgelegt hat um als ärztliche Kraft arbeiten zu dürfen. Diejenige die darüber gesprochen hat meinte dass sie es als wesentlich befriedigender empfindet einen "männlichen" Titel erworben zu haben als wenn man nur weil sie eine Frau ist eine Extraform benutzt.


    Gesellenbriefe mit dem Titel "Kaufmann"

    Kaufmannin!!! :D

    Kaufmannende

    :thisisfine: Bin meistens ruhig, nur manchmal ein bisschen grummelig.

    Einmal editiert, zuletzt von Bamareter ()

  • Im Singular gibs da ja eig schon feminine Begriffe und ist auch schon lange in Gebrauch. Der Streitpunkt liegt hier beim Plural. Also die Schüler oder die Lehrer.

    Naja, die Problematik des Genderns kommt sowieso hauptsächlich nur zum tragen, wenn man mindestens 2 Personen ansprechen möchte.

    Wenn man nur eine einzelne Person anspricht muss man ja im Brief nicht schreiben: "Sehr geehrter Schüler/geehrte Schülerin", es sei denn,

    man setzt einen allgemeinen Brief auf, aber da spricht man ja dann indirekt auch gleich mehrere Personen damit an, weil der Brief ja nicht

    direkt für jemand spezielles aufgesetzt wurde.

  • Für alle Interessierten,

    Mein "Roman" ist bis auf Weiteres beendet. Ich werde ihn jedoch gerne ergänzen, sollten mir weitere Aspekte einfallen bzw. Anfragen zu Themen aufkommen.


    PS: Wie immer gilt: Respekt, wer sich das alles durchlesen will. 😇

    Mit freundlichen Grüßen:

    Amycos Cyrus


    Content Manager des Unterforums "Champion- & Skinkonzepte"

    Moderator


    "Schlagfertigkeit ist das, was einem am nächsten Tag einfällt" - Mark Twain