[TGSG] Mit einem Lächeln verunfallt

Willst du Posten?

Möchtest du Beitragen? Erstelle ein Konto oder melde dich an!

  • Willkommen, liebe Menschen, die nichts besseres zu tun haben, als sich eine überdramatisierte Story und ein bisschen Meckerei eines Wildfremden im Internet anhören wollen.


    Denn viel mehr als das werdet ihr hier nicht bekommen :)


    Aber etablieren wir erst mal das heutige Thema, welches, wer hätte es gedacht, wieder mal mit meinem großen Liebe zu Videospielen zu tun hat (sowie meinem starken Mitteilungsbedürfnis, also alles wir immer an der Stelle). Dieses Mal in Form von Anno 1800. Ja, ich weiß, ich bin mehr als nur spät dran, was das angeht, aber lange Zeit waren die Systemanforderungen einfach nicht zu stemmen und dann fiel es etwas aus meinem Blickwinkel... egal. Jetzt hab ich es, spiele es und direkt mal eins vornweg: es sieht so wunderschön aus!!! Ich liebe Detailarbeit und da hat Anno vor allem bei den Gebäudemodellen richtig abgeliefert, aber auch die Schiffe sind schnuckelig, zumindest die, die ich bisher gesehen habe. Und mit einer potentiellen "Kopie" der HMS Juggernaut im Spiel scheint auch hier die Spannungskruve nicht abzufallen.

    Kommen wir mal zum Gameplay selber: zu Beginn natürlich erst mal rein in die Kampagne (an der Stelle natürlich obligatorische Spoiler-Warnung... aber in dem Fall ist das eh egal, also einfach weiterlesen^^), perfekt, um in Ruhe mal das Game und seine Feinheiten zu lernen (und davon gibt es so einige, wenn man, wie ich, frisch von 1404 rüberwechselt) und nebenher etwas Story genießen klang jetzt auch nicht verkehrt. Hier habe ich schon einen sehr großen Fehler gemacht, aber dazu kommen wir nachher. Mein erster Kritikpunkt ist Hannah Goode, bzw. ihr Charaktermodell, weil ich weiß nicht, aber auf mich wirkt ihr Gesichtsausdruck 24/7 einfach nur demotiviert und gelangweilt, was natürlich meistens nicht zu dem von ihr gesagten passt. Wobei auch hier schwankt sie gerne mal zwischen "Endlich ist mein Bruder da und rettet uns vor unserem kranken Onkel!" und "Was bist du für ein Lappen, du bekommst ja gar nichts auf die Reihe!" Aber gut, ich bin auch ähnlich drauf, wenn man mich nicht ausschlafen lässt, also vielleicht liegt es einfach daran^^


    Das Spiel unterdessen läuft fröhlich weiter, Stadt wächst, Industrie wächst, Stadt und Industrie wachsen zu stark und ich stell mich wieder an, weil in meinen Städten haben diese Gebiete aber bitte deutlich voneinander getrennt zu sein (an der Stelle an den/die Mitarbeiter*in, der die Idee für das Verschieben von Gebäuden hatte: ich küss deine Füße!), neues Gebiet ist ebenfalls wunderschön und mit seinen Herausforderungen versehen... dann leistet sich das Spiel einen imo großen Ausrutscher in Form von der Einführung der Königin als Storycharakter, denn diese hat, so der Fachausdruck, so richtig einen an der Klatsche. Wir sind gerade dabei, eine Siedlung zu etablieren, um uns von unserem verräterischen Onkel fernzuhalten und nebenbei seine Machenschaften aufzudecken, decken nebenher noch einen kompletten Kult mitsamt Verschwörung auf, sind gerade dabei, einen Akt des Verrats wieder reinzuwaschen und wie aus dem Nichts platzt die Dame auf die Karte, die Lunten der Schiffskannonen schon gezündet und dann sagt sie in der Cutscene "Was? Wir versenken keine Schiffe heute? Nicht mal aus Spaß?" Bravo, die Dame, in deren Namen wir hier Drecksarbeit leisten, hätte kein Problem damit, alles bisher erarbeitete "for the lulz" einfach wieder wegzupusten. Dererlei motiviert geht es ins nächste Kapitel und hier wird es ganz wild: zunächst denken sich die Kultisten "ja lol wir verraten einfach alle und übernehmen die Stadt" und zaubern eine Flotte aus dem Boden, die für einen stabilen wtf-Moment sorgt. Nun gut, fix bekommen wir den Auftrag, eine ebenso schlagkräftige Flotte zusammenzubasteln, hat nur eine Grundbauzeit von 2 Stunden, während denen man nichts machen kann, außer lachhafte Überfälle gegen den eigenen Hafen abzuwehren.

    Aber ich wäre ja nicht ich, wenn nicht Dinge schief laufen würden: als ich einen beträchtlichen Teil meiner Flotte losschicke für eine Eskort-Mission, schaltet diese mal ihr Gehirn komplett aus und der Autopilot legt die Route direkt mitten durch die feindliche Flotte, die in ihrem Hafen gammelt und wahrscheinlich gerade so richtig einen am Wegrauchen ist. Die husten kurz, meine Flotte liegt in sauber aufgesplitterten Holzplanken am Meeresgrund, eine Stunde Bastelzeit an der Werft meisterlich entwertet. Man könnte natürlich anmerken, weil ich entweder nicht aufgepasst habe oder weil doch klar sein sollte, dass der Computer immer die kürzest-mögliche Strecke wählt und man nichts daran ändern könnte. Plausibel, aber das hier ist meine Story, also Ruhe und weiter lauschen!

    Nach diesem Abenteuer die Flotte also wieder repariert/neu zusammengebastelt, auf sie mit Gebrüll oder so, die Bösewichte legen noch mal eben die Stadt in Flammen, in der sie bis gerade eben wohnten, Kannonenschüsse, alles explodiert, am Ende stehen meine Schiffe noch, Mission beendet, weiter geht es, wahrscheinlich wie auch in anderen Anno-Kampagnen die Stadt meines Onkels (und eigentlich meines Vaters) wieder aufbauen und Ruhm und Ehre für das Empire einheimsen... nun, das durfte ich auch, aber nicht so, wie ich dachte, denn gerade, als ich die Ruinen am Inspizieren bin, schmeißt mir das Spiel mega überraschend ein "Kampagne abgeschlossen" ins Gesicht. Hä, was soll das heißen, abgeschlossen? Ich war gerade mal an der dritten Bevölkerungsstufe von fünf (oder mehr, wenn man die DLC´s mitzählen würde), wie kann das schon fertig sein? Wie auch schon die GameStar in ihrem Testbericht treffend erzählte: "Wir saßen da nur so vorm PC und dachten uns >Hä... das war´s jetzt?!<"


    Doch leider enden hier die Probleme noch nicht. Denn ich habe den Fehler begangen, wie in den "Werkseinstellungen" der Kampagne Computer-Mitspieler zuzulassen. Waren jetzt allesamt kein Drama, wir haben uns in Ruhe gelassen, bisschen geholfen bei den Aufgaben und die Welt war ein strahlender und friedlicher Ort, bis plötzlich in der letzten halben Stunde meines Kampagnen-Abenteuers der MIT GEWALTIGEM ABSTAND SCHWÄCHSTE Mitspieler entscheidet, einen Krieg gegen die Piraten anzufangen, und weil ich leider mit dem Typen schon eine Allianz eingegangen bin, weil wir sind doch alle beste Freunde und so, bin ich deswegen gezwungen, auch mit den Piraten Krieg anzufangen. Prima, ich hatte nur beinahe Handelsbeziehungen mit denen etabliert und wir könnten uns endlich in Ruhe lassen, aber nö, jetzt muss ich sogar um die Sicherheit meiner Handelsrouten fürchten. Danke für nichts.

    Aber das ist leider nicht das Ende, denn perfekt in dem Moment, als ich meine Kriegsflotte für den finalen Schlag losschicke, fängt dieser ********** von Mitspieler einfach noch einen Krieg an, und nicht nur das, nein, sondern Krieg gegen die MIT GEWALTIGEM ABSTAND STÄRKSTE Mitspielerin auf der Karte. Ernsthaft, die Dame steht im Spiel wie eine 15/0 Fiora nach 19 Minuten Spielzeit. Na, besten Dank auch. Jetzt warten nur die Piraten auf einen Moment der Unaufmerksamkeit, um meine Handelsrouten komplett wegzurauchen und muss mich gegen eine Dame wehren, welche genug Mittel und Mangel an Empathie hat, um mich aus der Karte zu befördern. Ragequit (war die Kampagne war eh fertig, also war ich ok damit), neue Karte und eine erneute Erinnerung daran, warum ich GRUNDSÄTZLICH bei solchen Spielen jegliche Möglichkeit einer mir feindlich gesinnten Interferenz von vornherein deaktiviere.


    In diesem Sinne:

    Euer INoKami

    :happy:

    Seines Zeichens: Leidenschaftlicher Galio-Main, (nicht mehr so!) inkonstanter Konzepte-Schreiber, grundsätzlich verplant, DotA2-Prophet und Teilzeit-Depressiver... also most normal Foren-Admin ever oder so :D


    "Der Wert einer Existenz wird nicht an ihrem potentiell möglichen Aufstrich gemessen." -Bernd das Brot